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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />

Wenn man die Luftzufuhr am Herd<br />

gut regelte, konnte man die Glut noch<br />

am folgenden Morgen wieder entfachen.<br />

Andernfalls wurde neu Feuer gelegt.<br />

Dazu benötigte man die Äste und<br />

Reiser vor allem der Birken, die man<br />

im Walde schon zu Bündel, zu Schanzen,<br />

gebunden hatte. Sie fingen am<br />

schnellsten Feuer, wenn man darunter<br />

ein Stück Zeitungspapier anzündete.<br />

Darauf legte man sodann dickere<br />

Aststücke oder gespaltene Scheite. In<br />

einigen Häusern warf man die Baumscheiben<br />

ungespalten in den Herd. Andere<br />

Bauern trugen Holzstücke von<br />

zwei Meter Länge in die Küche und<br />

zersägten sie hier.<br />

Anscheinend durften deren Frauen<br />

ihren Mund nicht öffnen, denn die Sorge<br />

um eine saubere Wohnküche wurde<br />

so durchkreuzt. Manchmal geschah das<br />

sogar böswillig, wie erzählt wird. Da<br />

hatte die Hausfrau den Fußboden gesäubert<br />

und gebohnert. Als der Mann<br />

darauf etwas ausrutschte, ging er hin,<br />

zog den Aschenkasten aus dem Herd<br />

und streute den Inhalt durch die Küche<br />

wie wenn der Boden eine Eisbahn wäre.<br />

Ein anderer Bauer, der mit seinem<br />

Bruder allein wirtschaftete, holte gut<br />

armlange Holzabschnitte und schob sie<br />

nach und nach durch die Frontklappe in<br />

die Glut.<br />

Diese Männer hätten wohl besser zu<br />

unseren Vorfahren in der Wohnhöhle<br />

gepasst!<br />

69<br />

Wann me den Uaben richtig installte,<br />

haa me am anderen Muarren noch en<br />

wiënnig Glaut fiür dat nigge Füer. Süß<br />

muchte me anbeuten. Dotau bruchte me<br />

geren de Äste un Rieser van den Birreken.<br />

Dovan haa me alt im Biarre Büngelen,<br />

Schanzen, gemaket. Dei dünnen<br />

Drüste fingent lichte Füer, wann me en<br />

Stücke Tiedunge drunger aanstook.<br />

Op dei Rieser brachte me etwas dickere<br />

Töppe un donoh gespoolene<br />

Knüppelen. Mannege Bueren worent te<br />

fuul, dei Affschniëtte te rieten un<br />

schmeïtent se ganz in et Füer, andere<br />

drachtent sougar de Stangen sou lang<br />

ase Weiepöhle in de Küeke un schneïgent<br />

se op nem Stauhle viürr me Herd<br />

in passende Stücke.<br />

Do haant dei Fraulüh wall nix te siën.<br />

larre Suarre ümme ne schöine Küeke<br />

woorte alt-es sougar böiswillig diürrechkrüzet.<br />

Sou wert van eïnem Bueren<br />

vertallt, dei op den gebohnerten Briarn<br />

in der Küeke en wiënnig gerützet wor.<br />

Dei Mann ging bie den Herd, touch den<br />

Assenkasten ruut un streuete dian<br />

Dreck in der Stuabe op den Buam as<br />

bie ner Iësbahne.<br />

En anderer Buere, dei met sienem<br />

Brauer alleïne wirtschaftete, schneïg<br />

dat Holt op Meïtersstücker un stoppete<br />

dei noh un noh diurrech dei Frontklappe<br />

in de Füerstië.<br />

Sou Bueren heent biatter bie unse<br />

Vorfahren an dat uapene Füer in der<br />

Hüahle gepasset.

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