Texte - Sauerlandmundart
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Dorfleben ► Von der Landarbeit<br />
Im vorigen Jahrhundert kannten wir im<br />
südlichen Sauerlande kaum Hochwälder.<br />
Sah man hier und da einen Bestand<br />
mit dicken Eichen und hohen, fülligen<br />
Fichten, dann handelte es sich gewiss<br />
um einen Staats- oder Kirchenwald.<br />
Bauern konnten wohl nicht so lange auf<br />
den Holzeinschlag warten, sie brauchten<br />
alljährlich Brennholz aus dem Hauberge.<br />
Diese Sorge um das Holz für den<br />
Küchenherd kennen wir eigentlich<br />
nicht mehr. Wir beschicken jetzt meist<br />
den Ofen für die Zentralheizung mit Öl<br />
oder Gas. Brennholz wird in unseren<br />
Tagen vornehmlich aus Prestige-Gründen<br />
in offenen Kaminen auf der Wohndiele<br />
entzündet. Damals aber benötigte<br />
man das Holz zum Wärmen der Wohnküche<br />
und zum Kochen der Kartoffeln.<br />
Der Herd wurde das ganze Jahr hindurch<br />
nicht kalt.<br />
Im Im Hauberg<br />
Hauberg<br />
34<br />
Freuher woss in unser Giëgend hie<br />
im Süden vam Suërlande kuum Hochwald.<br />
Wann me bie uns Bestände van<br />
dicken Eiken, Bauken odder schworen<br />
Dennen sooch, kunn me siëcker sin, dat<br />
dei dem Fiskus odder der Kiarreke gehoortent.<br />
Bueren kunnent nit sou lange<br />
op dat Holt waren, sei bruchtent jeïdes<br />
Johr Breuholt ut dem Haubiarre.<br />
In unsen Dahn is dei Suarre ümme et<br />
Holt fiür den Küekenherd ganz ut der<br />
Moude gekummen. Vie hent jetz Heizungen<br />
im Keller, dei op Gas odder Uallig<br />
loupent, Breuholt brüket me<br />
vlichts noch ase Luxus fiür nen uapenen<br />
Kamin in der Wohndiele. Domols<br />
ging et aber nit ohne Holt, wiel dat me<br />
domet de Küeke hitzete un de Tufelen<br />
kuakete. Der Herd woorte et ganze Johr<br />
iübber sou te siën nit kalt.