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Texte - Sauerlandmundart

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Dorfleben ► Vom Essen und Trinken<br />

In früheren Statistiken erfasste man<br />

Familien oder Haushaltungen nach<br />

„Herdstellen“. Wer kein eigenes Feuer<br />

entfachen konnte, galt nicht viel, er hatte<br />

kein eigenes Einkommen, besaß kein<br />

Haus und keine Familie.<br />

Der Herd war Mittelpunkt des Hauses<br />

und der Großfamilie. Jeder kennt<br />

Bilder, auf denen unser Vorfahren zu<br />

sehen sind, wie sie sich um eine Feuerstelle<br />

in einer Höhle versammelt haben,<br />

an Knochen nagen, sich unterhalten<br />

und dort schlafen.<br />

Feuer gibt Wärme und Licht, Feuer<br />

hält auch wilde Tiere ab. Mit der Zeit<br />

wurde aus der Höhle ein Haus, aus dem<br />

Feuerchen eine offene Feuerstelle, wie<br />

man sie noch in alten Schlossküchen<br />

oder in Freilichtmuseen anschauen<br />

kann. Dort sieht man einen Dreibock<br />

für die Bratpfanne und einen Aufhänger.<br />

Das ist ein Haken mit seitlichen<br />

Zacken wie bei einer Baumsäge. Damit<br />

konnte man den Kochtopf höher oder<br />

tiefer über der Glut pendeln lassen.<br />

Man kann diese offenen Feuer an<br />

Sommerabenden im Garten bei Grillpartys<br />

sehen. Auch dort versammelt<br />

sich die ganze Sippschaft. Sind es Erinnerungen<br />

an frühere Generationen,<br />

Gewohnheiten, die vielleicht in unserem<br />

Erbgut festgeschrieben wurden?<br />

Jedenfalls fühlen sich die Menschen<br />

wohl, wenn sie beisammen sitzen können,<br />

sich wärmen und auch etwas zu<br />

beißen haben.<br />

Der Der gute gute alte alte Küchenherd<br />

Küchenherd<br />

58<br />

Wann in freuheren Amtsakten de<br />

Familien odder Huushollungen geneumet<br />

woortent, tallte me dei noh<br />

Herdstiën. Wei kein eïgen Füer maken<br />

kunn, gull nit viëll, hei haa kein Inkummen,<br />

kein Huus un keine Familie.<br />

Dei Platz fiür den Herd wor de Midde<br />

van me Huuse un van der ganzen<br />

Sippschaft. Jeïder kennt Biëlder met<br />

unsen Vorfahren, dei siëck ümme en<br />

Füertiën in ner Hüahle versammelt<br />

hent, do an nem Knuaken bietent, prohlent<br />

un schloopent.<br />

Dat Füer goov Wiarreme un Licht,<br />

dat Füer heil ouk dei wilden Diëre aff.<br />

Im Loupe der Tied woorte ut diarr Hüahle<br />

en Huus, ut diam Füertiën ne uapene<br />

Füerstië as me se noch in ollen<br />

Schluatküeken odder im Freilichtmuseum<br />

seihn kann. Me kennt nen Dreibock<br />

fiür de Panne un nen Sianhook.<br />

Dei haa viëlle Tiahne as ne Boumsia,<br />

domet me dian Pott höüger odder däpper<br />

iübber de Glaut hangen kunn.<br />

Me süht diëse uapenen Füers mannechmol<br />

sommerdags in me Garen bie<br />

diarr Grillparty. Ouk do sittet ne ganze<br />

Sippschaft drümme rümme; Erinnerungen<br />

an freuhere Generatiounen, Gewiënden,<br />

dei vlichts noch in unsem Erbguëdd<br />

festgeschriëben sind. Jeïdenfalls<br />

feuhlent siëck dei Lüh dobie wall,<br />

wann se tehoupe sitten kunnt, dobie<br />

ouk wat te bieten hent un warem gehollen<br />

werent.

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