29.10.2013 Aufrufe

Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at

Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at

Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

120<br />

Wesentlich bessere Ergebnisse erreichte man jedoch, in<strong>dem</strong> man einen<br />

Fluoreszenzschirm, auch Verstärkungsschirm oder Verstärkerfolie genannt, mit<br />

seiner aufleuchtenden Seite auf die Schichtseite der Röntgenpl<strong>at</strong>te in die Kassette<br />

einlegte.<br />

Wie schon in Kapitel 3.7 erwähnt, werden die <strong>für</strong> das menschliche Auge<br />

unsichtbaren Röntgenstrahlen durch fluoreszierende Substanzen in sichtbares<br />

grünes oder blaues Licht umgewandelt. Da die Pl<strong>at</strong>ten - oder Filmemulsion <strong>für</strong> dieses<br />

Licht viel empfindlicher ist als <strong>für</strong> Röntgenstrahlen, wird die Wirkung der<br />

Röntgenphotonen verstärkt. Dies bedeutet, dass die zur Schwärzung notwendige<br />

Dosis auf ein Zehntel bis Fünfzigstel der ohne Verstärkerfolie notwendigen Menge<br />

reduziert wird und sich somit auch die Belichtungszeiten in der Praxis erheblich<br />

verkürzen (DOUGLAS u. WILLIAMSON, 1977).<br />

Die ersten praktisch brauchbaren Verstärkungsschirme wurden von Levy, Berlin,<br />

1897 hergestellt, nach dessen Vorbild Eberlein ab 1898 auch schon doppelseitig<br />

begossene Pl<strong>at</strong>ten und „Films“ mit zwei Verstärkungsschirmen <strong>für</strong><br />

Röntgenaufnahmen beim Pferd benutzte (EBERLEIN, 1898; ROSENTHAL, 1925).<br />

Nach der Art der ersten Durchleuchtungsschirme bestanden sie aus einer ebenen<br />

Unterlage aus Karton, Celluloid etc., auf der eine grün fluoreszierende<br />

Bariumpl<strong>at</strong>incyanürschicht einseitig gleichmäßig verteilt aufgetragen war. Sehr bald<br />

wurde diese lichtschwache Substanz durch das kräftig blau aufleuchtende<br />

Calciumwolfram<strong>at</strong> ersetzt, das Jahrzehnte lang der bevorzugte Leuchtstoff bei<br />

Verstärkerfolien blieb.<br />

Infolge ihrer anfangs groben kristallinen Struktur verringerten die Verstärkerfolien<br />

zwar die Bildschärfe, erhöhten aber den Bildkontrast aufgrund ihrer höheren<br />

Empfindlichkeit. Dadurch gelang es erstmalig, sogenannte Momentaufnahmen (siehe<br />

Kap. 3.10.1) bei einer bis zu zehnfach kürzeren Expositionszeit anzufertigen – ein<br />

Effekt, der gerade in der <strong>Vet</strong>erinärmedizin wegen der Unruhe der Tiere sehr<br />

erwünscht war (BIENEK, 1994; DOHAN, 1916; HENKELS, 1926; ROSENTHAL,<br />

1925; SCHJERNIG et al., 1902).<br />

Um 1909 wurden durch Gehler sowohl die Leuchtkraft als auch besonders die<br />

Feinheit des Korns der Verstärkungsschirme wesentlich verbessert, die von da an als

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!