Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at
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Wesentlich bessere Ergebnisse erreichte man jedoch, in<strong>dem</strong> man einen<br />
Fluoreszenzschirm, auch Verstärkungsschirm oder Verstärkerfolie genannt, mit<br />
seiner aufleuchtenden Seite auf die Schichtseite der Röntgenpl<strong>at</strong>te in die Kassette<br />
einlegte.<br />
Wie schon in Kapitel 3.7 erwähnt, werden die <strong>für</strong> das menschliche Auge<br />
unsichtbaren Röntgenstrahlen durch fluoreszierende Substanzen in sichtbares<br />
grünes oder blaues Licht umgewandelt. Da die Pl<strong>at</strong>ten - oder Filmemulsion <strong>für</strong> dieses<br />
Licht viel empfindlicher ist als <strong>für</strong> Röntgenstrahlen, wird die Wirkung der<br />
Röntgenphotonen verstärkt. Dies bedeutet, dass die zur Schwärzung notwendige<br />
Dosis auf ein Zehntel bis Fünfzigstel der ohne Verstärkerfolie notwendigen Menge<br />
reduziert wird und sich somit auch die Belichtungszeiten in der Praxis erheblich<br />
verkürzen (DOUGLAS u. WILLIAMSON, 1977).<br />
Die ersten praktisch brauchbaren Verstärkungsschirme wurden von Levy, Berlin,<br />
1897 hergestellt, nach dessen Vorbild Eberlein ab 1898 auch schon doppelseitig<br />
begossene Pl<strong>at</strong>ten und „Films“ mit zwei Verstärkungsschirmen <strong>für</strong><br />
Röntgenaufnahmen beim Pferd benutzte (EBERLEIN, 1898; ROSENTHAL, 1925).<br />
Nach der Art der ersten Durchleuchtungsschirme bestanden sie aus einer ebenen<br />
Unterlage aus Karton, Celluloid etc., auf der eine grün fluoreszierende<br />
Bariumpl<strong>at</strong>incyanürschicht einseitig gleichmäßig verteilt aufgetragen war. Sehr bald<br />
wurde diese lichtschwache Substanz durch das kräftig blau aufleuchtende<br />
Calciumwolfram<strong>at</strong> ersetzt, das Jahrzehnte lang der bevorzugte Leuchtstoff bei<br />
Verstärkerfolien blieb.<br />
Infolge ihrer anfangs groben kristallinen Struktur verringerten die Verstärkerfolien<br />
zwar die Bildschärfe, erhöhten aber den Bildkontrast aufgrund ihrer höheren<br />
Empfindlichkeit. Dadurch gelang es erstmalig, sogenannte Momentaufnahmen (siehe<br />
Kap. 3.10.1) bei einer bis zu zehnfach kürzeren Expositionszeit anzufertigen – ein<br />
Effekt, der gerade in der <strong>Vet</strong>erinärmedizin wegen der Unruhe der Tiere sehr<br />
erwünscht war (BIENEK, 1994; DOHAN, 1916; HENKELS, 1926; ROSENTHAL,<br />
1925; SCHJERNIG et al., 1902).<br />
Um 1909 wurden durch Gehler sowohl die Leuchtkraft als auch besonders die<br />
Feinheit des Korns der Verstärkungsschirme wesentlich verbessert, die von da an als