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Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at

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Das Vakuum wirkt als Isol<strong>at</strong>or, der die Röhre spannungssicher macht. Zum<br />

Strahlenschutz ist um die Mitte der äußeren Glaswand G2 ein mit <strong>dem</strong> geerdeten<br />

Röhrenschutzgehäuse leitend verbundenes Bleiblech Pb angebracht (BAUER,<br />

1943).<br />

87<br />

Bestrebungen, wegen der besseren Beweglichkeit und Handhabung der Geräte die<br />

Röhrenschutzgehäuse möglichst klein und leicht zu bauen, führten schließlich zur<br />

Konstruktion von Einkesselappar<strong>at</strong>en, bei denen zur Förderung des<br />

Hochspannungsschutzes Röhre und Transform<strong>at</strong>or zusammengebaut in einem mit<br />

Öl gefüllten und geerdeten Gehäuse, einer sogenannten Ölhaube, sind. Ein Vertreter<br />

war die schon im Kapitel 3.4 beschriebene und in Abbildung 42 dargestellte<br />

Röntgenkugel von Siemens aus <strong>dem</strong> Jahr 1933. Diese Konstruktion geht auf das von<br />

Coolidge bereits 1920 entwickelte Schutzsystem zurück, wodurch die Gefahr eines<br />

elektrischen Schocks bei Berührung von defekten Hochspannungsteilen gebannt war<br />

(BAUER, 1943; BIENEK, 1994).<br />

Abschließend sei noch erwähnt, dass erst in den 1920-er Jahren Publik<strong>at</strong>ionen<br />

erschienen, die direkte praktische Anweisungen zum Strahlenschutz geben, obwohl<br />

bereits 1899 Albers - Schönberg und Levy - Dorn mit der „Aufforderung zu einer<br />

Sammelforschung über die Wirkung der Röntgenstrahlen auf den menschlichen<br />

Organismus“ den Grundstein <strong>für</strong> die zahlreichen anschließenden Tierexperimente<br />

gelegt h<strong>at</strong>ten. So äußerte z.B. Fleischhauer 1924 die Meinung, dass<br />

Schutzschürzen, Schutzhandschuhe, -brillen und -masken zur Standardausrüstung<br />

eines Röntgenraumes gehören (MÜNZER, 1997).<br />

Anlässlich des 4. Intern<strong>at</strong>ionalen Radiologie Kongresses in Zürich, im Juli 1934,<br />

wurden von der Intern<strong>at</strong>ionalen Röntgen - und Radium - Schutzkommission<br />

überarbeitete Empfehlungen zum Strahlenschutz veröffentlicht, wie WANTZ u.<br />

FRICK (1937) im Journal of the American <strong>Vet</strong>erinary Medical Associ<strong>at</strong>ion berichteten.<br />

Trotz der so früh gewonnenen Erkenntnis über Strahlenschäden wurden praktische<br />

Konsequenzen in Bezug auf Strahlenschutz äußerst spät gezogen. Noch nach <strong>dem</strong><br />

Zweiten Weltkrieg arbeiteten beispielsweise viele Tierärzte in der Röntgendiagnostik<br />

ohne entsprechende Schutzkleidung (MÜNZER, 1997).<br />

Ebenfalls spät wurde der Umgang mit ionisierenden Strahlen gesetzlich durch

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