Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at
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Die Glühk<strong>at</strong>hode G wird durch einen Heiztransform<strong>at</strong>or H auf Weißglut erhitzt. In<br />
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diesem Zustand werden von den glühenden Drähten Elektronen emittiert, die durch<br />
das elektrische Feld zwischen K<strong>at</strong>hode und Anode durch die hohle K<strong>at</strong>hode K zur<br />
Anode A hin beschleunigt werden. Das elektrische Feld wird durch den<br />
Hochspannungstransform<strong>at</strong>or T erzeugt, dessen sekundäre Wicklung sowohl an den<br />
Glühdraht G als auch an die Anode A angelegt ist. Mit einem regulierbaren<br />
Hochspannungswiderstand R im K<strong>at</strong>hodenzweig kann die Geschwindigkeit der<br />
Elektronen und damit auch die Strahlenqualität (härtere oder weichere Strahlen)<br />
beeinflusst werden. In späteren <strong>Aus</strong>führungsformen wurde der Widerstand R durch<br />
einen einstellbaren Zündtransform<strong>at</strong>or ersetzt.<br />
Da sich die Anode bei diesem Vorgang sehr stark erhitzt, wurde die Lilienfeldröhre<br />
ähnlich einer Wasserzirkul<strong>at</strong>ionsröhre mit einem Wassergefäß verbunden, das mit<br />
einer Zu- und Abflussdüse ausgest<strong>at</strong>tet war, sodass man Wasser mit einer kleinen<br />
Pumpe dauernd durchleiten konnte (ROSENTHAL, 1925).<br />
Im Gegens<strong>at</strong>z zu Lilienfeld wählte der amerikanische Physiker Coolidge eine<br />
einfachere und zweckmäßigere Bauweise <strong>für</strong> die nach ihm benannte Röntgenröhre,<br />
die er zum ersten Mal im Dezember 1913 in der Physical Review veröffentlichte<br />
(ROSENTHAL, 1925) und die nicht nur die Lilienfeldröhre ab 1914 allmählich aus der<br />
Röntgenpraxis verdrängte, sondern sich auch in ihrer Grundkonstruktion bis heute<br />
behauptet h<strong>at</strong> (BAUER, 1943).<br />
St<strong>at</strong>t eine zweite sogenannte Glühk<strong>at</strong>hode wie Lilienfeld einzubauen, ersetzte<br />
Coolidge in der von ihm entwickelten hoch evakuierten Röhre die K<strong>at</strong>hode durch eine<br />
Spirale aus dünnem Wolframdraht (vergleiche Abb. 71), die zur Fokussierung der<br />
Elektronen in Richtung Anode von einer zylinder- oder parabolförmigen<br />
Molybdänröhre umgeben (ähnlich <strong>dem</strong> Metallhohlkegel M in Abb. 72) und mit dieser<br />
über den Wolframdraht leitend verbunden war (BAUER, 1943).