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Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at

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Die ältesten Röntgenröhren arbeiteten nach <strong>dem</strong> Prinzip der Gasentladungsröhren<br />

und wurden nach ihrem Wirkungsprinzip auch Ionenröhren genannt. Sie besaßen<br />

zwei Elektroden, eine nicht geheizte K<strong>at</strong>hode und eine Anode, beide anfänglich meist<br />

aus Aluminium, die mit einem eingeschmolzenen Pl<strong>at</strong>indraht leitend verbunden<br />

waren (BIENEK,1994).<br />

Das Prinzip der Gasentladung beruht darauf, dass nach der Evakuierung noch<br />

Restgase in der Röhre vorhanden sind, die neben neutralen Molekülen immer einige<br />

wenige Ionen enthalten. Legt man an die K<strong>at</strong>hode und Anode eine hohe<br />

Gleichspannung, werden die positiven Ionen durch das entstehende elektrische Feld<br />

zur neg<strong>at</strong>iven K<strong>at</strong>hode hin mit so großer Energie beschleunigt, dass sie aus der<br />

Metalloberfläche der K<strong>at</strong>hode Elektronen herausschlagen. Diese Elektronen, die<br />

wegen ihrer geringen Masse rasch hohe Geschwindigkeit und damit hohe kinetische<br />

Energie erhalten, bewegen sich im elektrischen Feld zur positiven Anode. Auf <strong>dem</strong><br />

Weg dorthin stoßen sie mit anderen Gasmolekülen und -<strong>at</strong>omen zusammen, die sie<br />

entweder zur Fluoreszenz anregen oder bei ausreichender kinetischer Energie<br />

ionisieren können. Durch die Ionis<strong>at</strong>ion entstehen neue positive Ionen, die wieder<br />

Elektronen freisetzen. Diesen lawinenartigen Prozess nennt man Stoßionis<strong>at</strong>ion.<br />

Die durch die Stoßionis<strong>at</strong>ion freigesetzten Elektronen werden zusammen mit den<br />

schnellen Elektronen aus der K<strong>at</strong>hode an der Anode, Glaswand oder später an einer<br />

zwischengeschalteten dritten Elektrode (Antik<strong>at</strong>hode) abgebremst. Dadurch entsteht,<br />

wie eingangs erwähnt, neben Wärmeenergie Röntgenbremsstrahlung, deren<br />

Quantität und Qualität vom ionis<strong>at</strong>ionsfähigen Gasgehalt der Röhre abhängen.<br />

Dieser wiederum wird durch den vom <strong>Aus</strong>pumpvorgang abhängigen Luft- oder<br />

Gasdruck bestimmt.<br />

Ein Nachteil der Ionenröhren ist, dass sich schon nach kurzer Betriebszeit der<br />

Gasgehalt und damit auch das Vakuum ändert, sodass die Dosisleistung nicht<br />

konstant und die Lebensdauer sehr begrenzt ist.<br />

War die Röhre nämlich einige Zeit in Verwendung, wurde sie infolge Gasmangels<br />

„härter“, d.h. die Röntgenstrahlen wurden kurzwelliger und daher energiereicher.<br />

Der Grund da<strong>für</strong> liegt in der allmählichen Zerstäubung des Metalls der<br />

Anodenoberfläche durch die hohe Temper<strong>at</strong>ur, wodurch die freiwerdenden

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