Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at
Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at
Aus dem Klinischen Department für diagnostische ... - Vet-roentgen.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
122<br />
Nach Meinung Dünemanns, der einen Bericht über die Brauchbarkeit und den Wert<br />
der Röntgenstereoskopie <strong>für</strong> die <strong>Vet</strong>erinärmedizin 1937 in der Zeitschrift <strong>für</strong><br />
<strong>Vet</strong>erinärkunde veröffentlichte, wäre dieses Verfahren beim Pferd <strong>für</strong><br />
„Untersuchungen der Gliedmaßen, besonders der Gelenke, des Kopfes und des<br />
Halses, am Kleintier unbegrenzt“ anwendbar (DÜNEMANN, 1937a).<br />
3.8.6.1 Anfänge und Prinzip<br />
Es ist kaum bekannt, dass der österreichische Physiker Ernst Mach der Erfinder der<br />
Röntgenstereoskopie ist und dass auf seine Anregung hin im März 1896 die erste<br />
praktische Durchführung im photochemischen Labor<strong>at</strong>orium von Eder und Valenta<br />
erfolgte (K. k. Lehr- und Versuchsanstalt <strong>für</strong> Photographie und<br />
Reproduktionsverfahren in Wien).<br />
Dazu wurde eine Maus „auf eine über zwei Leisten auf der Tischpl<strong>at</strong>te gespannte<br />
Glimmerpl<strong>at</strong>te gelegt und die in schwarzes Papier gewickelte Pl<strong>at</strong>te so darunter<br />
geschoben, dass sie mit der Glimmerpl<strong>at</strong>te in Kontakt kam und dennoch ein<br />
<strong>Aus</strong>wechseln der Pl<strong>at</strong>te gegen eine andere möglich war“, ohne die Maus<br />
verschieben zu müssen. Mit einem Lineal, das parallel zur Kante der Pl<strong>at</strong>te auf <strong>dem</strong><br />
Tisch befestigt worden war, wurden „an derselben in einer Distanz von 10 cm links<br />
und rechts vom Mittel der Pl<strong>at</strong>te Marken angebracht. Die Strahlenquelle wurde in<br />
zirka 30 cm Höhe über <strong>dem</strong> Objekt zuerst so gestellt, dass ihre Mitte mit der einen<br />
Marke übereinstimmte, dann wurde die Achse gegen das Objekt gedreht, eine<br />
Aufnahme vorgenommen, darauf die Pl<strong>at</strong>te unter <strong>dem</strong> Objekt gewechselt und die<br />
Strahlenquelle so verschoben, dass ihre Mitte mit der zweiten Marke übereinstimmte,<br />
wieder die Achse gegen das Objekt gerichtet und eine Aufnahme gemacht. Die<br />
beiden Bilder ergaben, im Spiegelstereoskop als Diapositiv betrachtet, ein<br />
überraschend plastisches stereoskopisches Bild des Knochengerüstes der Maus“<br />
(EDER u. VALENTA, 1896).<br />
Wie anhand des oben beschriebenen Experiments zu erkennen ist, werden zur<br />
Anfertigung stereoskopischer Bilder die Regeln des binokularen Sehens befolgt.<br />
Dabei macht man je eine Aufnahme desselben Objekts von zwei unterschiedlichen<br />
Punkten aus, die entsprechend <strong>dem</strong> Abstand zwischen den Pupillen der