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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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<strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong><br />

9<br />

wickelt er <strong>die</strong> katholische Lehre ruhig, schlicht, in herzgewinnender Weise.<br />

Selten spricht er gegen den protestantischen Irrtum, und doch bekehren<br />

sich viele Irrgläubige; so überzeugend wirkt <strong>die</strong> lichtvoll dargelegte<br />

Wahrheit. Was er wollte, hat er selbst einem berühmten Zeitgenossen<br />

erklärt: alloqui hominem, den Menschen ansprechen. In <strong>die</strong>ser herzlichen<br />

Zwiesprache mit seinem Hörer wie in der Heiligkeit des Predigers<br />

liegt wohl das Geheimnis der Durchschlagskraft seiner Rede.<br />

Der Seelenführer. Viele <strong>von</strong> denen, <strong>die</strong> er bekehrt oder denen er <strong>die</strong><br />

Einsicht <strong>von</strong> der Notwendigkeit eines chr<strong>ist</strong>lichen Lebens erschlossen<br />

hat, bitten ihn um Rat. Er antwortet gern. Trotz seiner aufreibenden Tätigkeit<br />

findet er noch Zeit, täglich viele Briefe zu schreiben, darunter<br />

ganze Abhandlungen. Nach den eidlichen Aussagen seiner Hausgenossen<br />

gehen Tag für Tag 20 bis 25, manchmal auch 40 bis 50 Briefe <strong>von</strong><br />

seiner „Werkstatt“, wie er selbst scherzhaft sagt, hinaus. So verbreitet<br />

und vertieft sich der Einfluß ins Unendliche, den er durch seine Predigten<br />

gewonnen. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> <strong>ist</strong> nicht nur einer der glänzenden Brief-<br />

Stil<strong>ist</strong>en seiner Zeit, sondern vor allem ein Me<strong>ist</strong>er der Seelenführung.<br />

<strong>Liebe</strong>voll versenkt er sich in jede Seele, <strong>die</strong> ihm ihren Zustand, ihren<br />

guten Willen und ihre Not offenbart; jede leitet er mit großer Ehrfurcht<br />

vor ihren gottgegebenen Anlagen, vor der Gnadenführung des Heiligen<br />

Ge<strong>ist</strong>es und der „Freiheit der Kinder <strong>Gott</strong>es“. Seine Seelenführung <strong>ist</strong><br />

<strong>von</strong> hohen Grundsätzen getragen, sie bildet ein System <strong>von</strong> seltener Geschlossenheit,<br />

geht immer auf das Ganze, verlangt <strong>von</strong> jedem das Äußerste,<br />

dabei wirkt sie aber nie knechtend, verengend oder bedrückend.<br />

Der Schriftsteller. Ein Teil seiner Briefe, <strong>die</strong> Ratschläge für das religiöse<br />

Leben erhalten, geht <strong>von</strong> Hand zu Hand; man bittet den Heiligen, sie der<br />

Allgemeinheit zugänglich zu machen. Daran dachte er selbst schon länger.<br />

So erscheint 1609 <strong>die</strong> „Anleitung zum frommen Leben“, allgemein<br />

bekannt unter dem Titel „Philothea“. Einige Jahre später (1616) erscheint<br />

ein zweites Me<strong>ist</strong>erwerk aus seiner Hand, <strong>die</strong> „Abhandlung über<br />

<strong>die</strong> <strong>Gott</strong>esliebe“; darin entwickelt er <strong>die</strong> philosophischen und theologischen<br />

Grundlagen seiner Lehre <strong>von</strong> der Frömmigkeit, in der Schilderung<br />

des Aufstiegs der Seele, des Gebetslebens und der Willensvereinigung<br />

mit <strong>Gott</strong> beschreibt er auch <strong>die</strong> höheren mystischen Zustände, in<br />

<strong>die</strong> begnadete Seelen <strong>von</strong> <strong>Gott</strong> erhoben werden.<br />

Diese zwei Bücher bilden <strong>die</strong> Bände 3 bis 5 der großen kritischen<br />

Ausgabe der Werke des hl. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong>, <strong>die</strong> zu Annecy <strong>von</strong> den Schwestern<br />

der Heimsuchung herausgegeben wurde.* <strong>Band</strong> 1 und 2 sind Vertei-<br />

*OEUVRES DE SAINT FRANÇOIS DE SALES. Edition complete et définitive,<br />

publiée par les soins de Religieuses de la Visitation du premier Monastere d’Annecy.<br />

1892<strong>–</strong>1931.

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