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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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94<br />

II,17<br />

17. Kapitel<br />

W ie sollen wir das Wor<br />

ort t <strong>Gott</strong>es aufnehmen?<br />

Pflege <strong>die</strong> Andacht zum Wort <strong>Gott</strong>es. Ob du es in der Predigt hörst<br />

oder in vertraulicher Zwiesprache mit ge<strong>ist</strong>lichen Freunden, höre es immer<br />

mit Aufmerksamkeit und Ehrfurcht an. Laß es nicht zur Erde fallen,<br />

sondern zieh Nutzen daraus: nimm es in dein Herz auf wie einen kostbaren<br />

Balsam, gleich der allerseligsten Jungfrau, <strong>die</strong>, „in ihrem Herzen<br />

sorgfältig <strong>die</strong> Worte bewahrte“, <strong>die</strong> man zum Lob ihres Kindes sagte (Lk<br />

2,19). Sei eingedenk, daß der Herr <strong>die</strong> Worte, <strong>die</strong> wir in unseren Gebeten<br />

an ihn richten, so aufnimmt, wie wir <strong>die</strong> Worte aufnehmen, <strong>die</strong> er an uns<br />

durch <strong>die</strong> Predigt richtet.<br />

Hab’ immer ein frommes Buch zur Hand, wie <strong>die</strong> <strong>von</strong> Bonaventura,<br />

Gerson, 1 Dionysius dem Kartäuser, Blosius, Granada, Arias, Pinelli, Ponte,<br />

Avila, den „Ge<strong>ist</strong>lichen Kampf“, <strong>die</strong> Bekenntnisse des hl. Augustinus,<br />

<strong>die</strong> Briefe des hl. Hieronymus und ähnliche. Lies jeden Tag ein wenig<br />

darin und zwar andächtig, als lesest du Sendschreiben der Heiligen vom<br />

Himmel her, <strong>die</strong> dir den Weg dorthin zeigen und dir Mut dazu machen<br />

wollen.<br />

Lies auch Heiligenleben, in denen du wie in einem Spiegel das Bild des<br />

chr<strong>ist</strong>lichen Lebens finden wirst. Mache dir je nach deinem Beruf zunutze,<br />

was sie taten. Vieles aus dem Leben der Heiligen kann ja <strong>von</strong> Menschen,<br />

<strong>die</strong> in der Welt leben, nicht genau in der gleichen Weise nachgeahmt<br />

werden, sie können uns aber doch alle in irgendeiner Form Vorbild<br />

sein. Die Zurückgezogenheit des heiligen Einsiedlers Paulus sei dir Vorbild<br />

für deine ge<strong>ist</strong>liche und wirkliche Einsamkeit, <strong>von</strong> der schon <strong>die</strong><br />

Rede war und noch sein wird; <strong>die</strong> äußerste Armut des hl. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong><br />

Assisi für <strong>die</strong> Übung der Armut, wie wir sie noch beschreiben werden,<br />

und ähnlich <strong>die</strong> Tugenden anderer Heiliger. Freilich geben uns manche<br />

Heiligenleben mehr Licht für unser Leben als andere, so das Leben der<br />

seligen Mutter Theresia, das besonders bewundernswert <strong>ist</strong>, das Leben<br />

der ersten Jesuiten, das des heiligen Erzbischofs Karl Borromäus <strong>von</strong><br />

Mailand, des hl. Ludwig, des hl. Bernhard, des hl. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> Assisi und<br />

vieler Heiliger. Andere wieder haben wir mehr zu bewundern als nachzuahmen,<br />

so das der hl. Maria <strong>von</strong> Ägypten, des hl. Simon Stylites, der<br />

beiden Heiligen Katharina <strong>von</strong> Siena und <strong>von</strong> Genua, der hl. Angela und<br />

anderer; auch <strong>die</strong>se machen uns trotzdem <strong>die</strong> heilige <strong>Gott</strong>esliebe recht<br />

anziehend.

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