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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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46<br />

I,9<br />

2. <strong>Gott</strong> hat dich aus <strong>die</strong>sem Nichts hervorgehen lassen, um dich zu dem<br />

zu machen, was du b<strong>ist</strong>, ohne daß er dich gebraucht hätte, einzig durch<br />

seine Güte.<br />

3. Betrachte <strong>die</strong> Natur, <strong>die</strong> <strong>Gott</strong> dir gegeben: Sie <strong>ist</strong> <strong>die</strong> volkommenste<br />

der sichtbaren Welt, befähigt zum ewigen Leben und zur vollkommenen<br />

Vereinigung mit der göttlichen Majestät.<br />

Affekte und Entschlüsse: 1. Demütige dich tief vor <strong>Gott</strong>! Sprich <strong>von</strong><br />

Herzen mit dem Psalm<strong>ist</strong>en: „Herr, vor Dir bin ich in Wahrheit nichts“<br />

(Ps 39,6). „Wie hast Du doch meiner gedacht, mich zu erschaffen?“ (Ps<br />

8,5). Meine Seele, du warst versunken im Nichts; was wärest du in <strong>die</strong>sem<br />

Nichts?<br />

2. Danke <strong>Gott</strong>! Mein erhabener und gütiger Schöpfer, wieviel Dank<br />

schulde ich Dir, daß Du mich aus dem Nichts gezogen hast, um mich<br />

durch Deine Barmherzigkeit zu dem zu machen, was ich bin. Was kann<br />

ich nur tun, um Deinen Namen würdig zu preisen und Deiner unermeßlichen<br />

Güte gebührend zu danken?<br />

3. Schäme dich! Mein Schöpfer, statt Dir meine <strong>Liebe</strong> und meinen<br />

Dienst zu schenken, habe ich mich gegen Dich aufgelehnt. Ich hing ungeordneten<br />

Neigungen an, trennte und entfernte mich <strong>von</strong> Dir, um der Sünde<br />

nachzulaufen. So wenig habe ich Deine Güte geehrt, als ob Du gar<br />

nicht mein Schöpfer wärest.<br />

4. Demütige dich vor <strong>Gott</strong>! Wisse, meine Seele, daß <strong>Gott</strong> dein Herr <strong>ist</strong>;<br />

Er hat dich erschaffen, nicht du hast dich selbst gezeugt (Ps 100,3). O<br />

<strong>Gott</strong>, ich bin das Werk Deiner Hände (Ps 138,8)!<br />

5. Da ich also nichts bin, will ich mich nicht mehr selbstgefälligen<br />

Gedanken überlassen. Wessen willst du dich denn rühmen, Staub und<br />

Asche? Ein wahres Nichts b<strong>ist</strong> du; womit kannst du dich brüsten? (Sir<br />

10,9). <strong>–</strong> Ich will mich demütigen und <strong>die</strong>s und jenes tun, <strong>die</strong>se oder jene<br />

Verachtung ertragen. Ich will mir der Ehre bewußt sein, daß er mir <strong>die</strong><br />

menschliche Natur geschenkt hat, und sie ausschließlich zur Erfüllung<br />

seines Willens gebrauchen; dazu will ich mich aller Mittel be<strong>die</strong>nen, <strong>die</strong><br />

mein Seelenführer mir anraten wird.<br />

Schluß: 1. Dank: Meine Seele preise den Herrn und mein Herz lobe<br />

seinen heiligen Namen (Ps 103,1), denn seine Güte hat mich aus dem<br />

Nichts gezogen, seine Barmherzigkeit hat mich erschaffen.<br />

2. Aufopferung: Mein <strong>Gott</strong>, ich opfere Dir das Sein auf, das Du mir<br />

gegeben; ich schenke und weihe Dir mein Herz.

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