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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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I,10<br />

47<br />

3. Bitte: <strong>Gott</strong>, stärke meine Empfindungen und Entschlüsse. Heilige<br />

Jungfrau, empfiehl sie der Barmherzigkeit Deines Sohnes, wie auch alle,<br />

für <strong>die</strong> ich beten soll. Vater unser. Gegrüßet se<strong>ist</strong> du, Maria.<br />

Nach der Betrachtung geh ein wenig auf und ab. Pflücke einen kleinen<br />

Blumenstrauß aus deinen Erwägungen, an dem du dich tagsüber erquicken<br />

kannst.<br />

10. Kapitel<br />

Zweite Betrachtung: Unser Ziel.<br />

Vorbereitung: Versetze dich in <strong>Gott</strong>es Gegenwart. Bitte, daß er dich<br />

erleuchte.<br />

Erwägungen: 1. <strong>Gott</strong> hat dich in das Leben gerufen, nicht etwa weil er<br />

dich gebraucht hätte; du kannst ihm doch nichts nützen. Er hat dich<br />

geschaffen, einzig um an dir durch das Geschenk seiner Gnade und seines<br />

Reichtums seine Güte zu betätigen. Deshalb gab er dir den Verstand,<br />

ihn zu erkennen; das Gedächtnis, dich seiner zu erinnern; den Willen,<br />

ihn zu lieben; <strong>die</strong> Phantasie, seine Wohltaten dir vorzustellen; <strong>die</strong> Augen,<br />

seine wunderbaren Werke zu sehen; <strong>die</strong> Zunge, ihn zu preisen; deshalb<br />

gab er dir auch all <strong>die</strong> anderen Fähigkeiten.<br />

2. In <strong>die</strong>ser Absicht b<strong>ist</strong> du erschaffen und zur Welt gekommen; darum<br />

mußt du alles verwerfen und meiden, was ihr widerspricht, als nichtig<br />

und überflüssig betrachten, was ihr nicht <strong>die</strong>nt.<br />

3. Wie unglücklich sind doch irdisch gesinnte Menschen, <strong>die</strong> daran<br />

nicht denken, sondern so leben, als wären sie nur auf der Welt, um Häuser<br />

zu bauen, Bäume zu pflanzen, Reichtümer aufzuhäufen und Kindereien<br />

zu treiben.<br />

Affekte und Entschlüsse: 1. Schäme dich deiner Armseligkeit, da du<br />

bisher so wenig oder überhaupt nicht an <strong>die</strong>s gedacht hast. Sprich: Mein<br />

<strong>Gott</strong>, woran dachte ich denn, da ich Deiner nicht gedachte? Was erfüllte<br />

mein Gedächtnis, da ich Deiner vergaß? Was liebte ich, da ich Dich nicht<br />

liebte? Ach, ich sollte mich sättigen an der Wahrheit, und ich habe mich<br />

mit eitlen Dingen vollgestopft! Ich <strong>die</strong>nte der Welt, <strong>die</strong> doch auch nur<br />

Dir zu <strong>die</strong>nen bestimmt <strong>ist</strong>.<br />

2. Verabscheue dein vergangenes Leben: Ich verzichte auf euch, eitle<br />

Gedanken, nutzlose Pläne; ich will nichts mehr <strong>von</strong> euch wissen, ihr

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