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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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V,16<br />

259<br />

re deine Seele <strong>Gott</strong> auf, als trügest du sie mit Herz und Willen in deinen<br />

Händen. Beteure, daß du sie nie wieder zurücknehmen, sondern in <strong>Gott</strong>es<br />

Hand legen willst, um in allem und immer seinen Befehlen zu gehorchen.<br />

Bete zu <strong>Gott</strong>, daß er dich vollständig erneuere, daß er <strong>die</strong> Wiederholung<br />

deiner heiligen Beteuerung segne und stärke. Rufe <strong>die</strong> allerseligste<br />

Jungfrau, deinen Schutzengel, den hl. Ludwig und andere Heilige an.<br />

In <strong>die</strong>ser Herzensverfassung knie vor deinem ge<strong>ist</strong>lichen Vater nieder;<br />

klage dich der wichtigen Fehler an, <strong>die</strong> du seit der Generalbeichte begangen<br />

hast, empfange <strong>die</strong> Lossprechung in der gleichen Gesinnung wie das<br />

erste Mal. Dann lies vor ihm wieder deine Beteuerung und unterzeichne<br />

sie. Schließlich geh hin und vereinige dein erneuertes Herz mit seinem<br />

Urheber und Erlöser im allerheiligsten Sakrament des Altares.<br />

16. Kapitel<br />

Bleibende Eindrücke <strong>die</strong>ser Erneuerung.<br />

Am Tag der Erneuerung und an den folgenden Tagen wiederhole oft<br />

folgende feurige Gebetsworte des hl. Paulus und Augustinus, der hl. Katharina<br />

<strong>von</strong> Genua und anderer: „Nein, ich gehöre nicht mehr mir, ob ich<br />

lebe oder sterbe: ich gehöre meinem Heiland. Ich habe kein Ich und kein<br />

Mein mehr; mein Ich <strong>ist</strong> Jesus, mein Anteil <strong>ist</strong>, ihm zu gehören. Welt, du<br />

bleibst immer, was du b<strong>ist</strong>; auch ich war immer ich selbst, aber nun will<br />

ich nicht mehr ich sein.“ Nein, wir wollen nicht mehr wir selbst sein,<br />

unser Herz wird umgewandelt sein; und <strong>die</strong> Welt, <strong>die</strong> uns so oft betrogen<br />

hat, soll sich in uns täuschen. Sie wird unsere Wandlung nur allmählich<br />

gewahr werden, daher wird sie uns noch immer für Esau halten, während<br />

wir schon längst Jakob sind.<br />

Alle <strong>die</strong>se Übungen müssen in unser Herz eingebettet sein. Dann werden<br />

wir ganz ruhig <strong>von</strong> den Erwägungen und Betrachtungen zu den Arbeiten<br />

und Gesellschaften übergehen, damit unsere Entschlüsse sich nicht<br />

plötzlich verflüchtigen, sondern wie lebenspendende Wasser alle Teile<br />

der Seele durchtränken und durchdringen. Schließlich soll all <strong>die</strong>s ohne<br />

seelische oder körperliche Anstrengung geschehen.

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