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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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Anm. zum II. Teil<br />

267<br />

werden, so daß der Wille zum religiösen Leben zusammenbricht, sobald sie<br />

ausbleiben. Deshalb betont der Heilige <strong>die</strong> Pflicht, <strong>die</strong> Affekte in Entschlüsse<br />

einmünden zu lassen, uzw. nicht nur in allgemein gehaltene, <strong>die</strong> nichts<br />

Greifbares bieten und leicht vergessen werden, sondern in genau festgelegte<br />

Vorsätze, an denen man nicht achtlos vorübergehen kann (vgl. Anfang<br />

des 8. Kapitels).<br />

10. Kapitel<br />

1. Die große Ausrichtung auf das Leben mit Chr<strong>ist</strong>us darf uns nicht unaufmerksam<br />

für das eigene Ich machen. Gewiß soll unser religiöses Leben<br />

nicht <strong>die</strong>ses Ich zum Mittelpunkt haben, sondern <strong>Gott</strong>; gewisse Sicherungen<br />

sind bei unserer Unüberlegtheit, Unbeständigkeit und Schwäche trotzdem<br />

<strong>von</strong>nöten. Als erste empfiehlt <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> <strong>die</strong> Morgenübung, mit<br />

der er eine Vorschau auf <strong>die</strong> Möglichkeiten zum Guten wie zum Bösen<br />

während des kommenden Tages verbindet, eine ruhige Überlegung vor <strong>Gott</strong><br />

über unser Verhalten bei <strong>die</strong>sen Gelegenheiten und als Ergebnis klare,<br />

konkrete Entschlüsse. <strong>–</strong> Ihr entspricht als Nachkontrolle unseres Verhaltens<br />

<strong>die</strong> Gewissenserforschung am Abend.<br />

11. Kapitel<br />

1. Vor dem Abendessen setzt <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> eine besondere Zeit innerlichen<br />

Gebetes als Zusammenfassung und Erneuerung der Morgenbetrachtung<br />

an. Er gibt weder eine bestimmte Zeit noch einen Ort dafür an, beides<br />

richtet sich nach den bestehenden Möglichkeiten.<br />

Vor dem Schlafengehen <strong>ist</strong> das Abendgebet zu verrichten, mit dem <strong>die</strong><br />

Gewissenserforschung als zweite Sicherung gegen unser Ich verbunden <strong>ist</strong><br />

(vgl. Anm. zum 10. Kapitel). Der Heilige legt also wohl Gewicht auf <strong>die</strong><br />

tägliche Gewissenserforschung, nicht aber so, daß sie das Um und Auf des<br />

ge<strong>ist</strong>lichen Lebens wäre. Es <strong>ist</strong> auch bemerkenswert, daß er vom vielfach<br />

empfohlenen Partikularexamen (d. h. der Erforschung über bestimmte Fehler<br />

oder Tugenden nach Art einer Buchführung) überhaupt nicht spricht<br />

und <strong>von</strong> der Gewissenserforschung nur hier und im Zusammenhang mit<br />

der Beichte. Die Hauptsache bleibt für ihn das Gebetsleben (vgl. <strong>die</strong> folgenden<br />

Kapitel).<br />

12. Kapitel<br />

1. Die Bedeutung <strong>die</strong>ses Kapitels zeigen schon <strong>die</strong> einleitenden Worte;<br />

sie wird noch unterstrichen durch <strong>die</strong> Schlußworte des folgenden: „In <strong>die</strong>ser<br />

Übung der ge<strong>ist</strong>lichen Einsamkeit und der kurzen Herzenserhebungen<br />

zu <strong>Gott</strong> besteht das große Werk der Frömmigkeit ...“ Die Verbundenheit<br />

mit Chr<strong>ist</strong>us <strong>ist</strong> für <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> das große Mittel zum ge<strong>ist</strong>lichen Fortschritt.<br />

Unser ganzes Leben soll chr<strong>ist</strong>lich sein, d. h. nach Chr<strong>ist</strong>us gestaltet<br />

durch <strong>die</strong> innige Vereinigung mit ihm, auf den stets unser Auge gerichtet<br />

<strong>ist</strong>, damit wir nach seinem Vorbild und gedrängt <strong>von</strong> seiner <strong>Liebe</strong> seinen<br />

Ge<strong>ist</strong> in unser Leben hineintragen (vgl. 3/10, 5/4).

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