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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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56<br />

I,16<br />

2. Erwäge den Adel, <strong>die</strong> Schönheit, <strong>die</strong> große Zahl der Bürger <strong>die</strong>ses<br />

glücklichen Reiches: Millionen <strong>von</strong> Engeln, Kerubim und Serafim; <strong>die</strong><br />

Scharen der Apostel, Märtyrer, Bekenner, Jungfrauen und heiligen Frauen.<br />

Unermeßliche Schar, selige Gemeinschaft! Der Geringste unter ihnen<br />

<strong>ist</strong> herrlicher anzuschauen als <strong>die</strong> ganze Welt, <strong>–</strong> welche Seligkeit, sie<br />

alle zu sehen! Und, o mein <strong>Gott</strong>, wie glücklich sind sie! Sie singen immerdar<br />

das liebliche Lied der ewigen <strong>Liebe</strong>. Sie erfreuen sich eines nie<br />

versiegenden Frohsinns. Sie beglücken einander in unsagbarer Weise.<br />

Sie leben in der Freude einer seligen, unzertrennlichen Gemeinschaft.<br />

3. Erwäge, wie glücklich sie sind, <strong>Gott</strong> zu besitzen. Immer dürfen sie<br />

seinen Anblick genießen, der <strong>Liebe</strong> weckt und in ihre Herzen einen Abgrund<br />

<strong>von</strong> Wonne senkt. Welche Freude, immer mit seinem Schöpfer<br />

verbunden zu sein! Gleich unbeschwerten Vögeln, <strong>die</strong> munter singend<br />

sich durch <strong>die</strong> Lüfte schwingen, schweben sie jubilierend in der Seligkeit<br />

<strong>Gott</strong>es, <strong>die</strong> sie dem Äther gleich überall umgibt und mit unerhörten<br />

Wonnen erfüllt. Ohne Neid wetteifern alle, das Lob des Schöpfers zu<br />

singen: „Sei gepriesen ohne Ende, gütiger, erhabener Schöpfer und Erlöser!<br />

Du b<strong>ist</strong> so gütig gegen uns, Du teilst uns so freigiebig Deine Herrlichkeit<br />

mit!“ Und <strong>Gott</strong> segnet alle seine Heiligen mit ewigem Segen: Seid<br />

gesegnet ohne Ende, meine geliebten Geschöpfe! Ihr habt mir voll <strong>Liebe</strong><br />

und Mut ge<strong>die</strong>nt; ihr sollt mir nun mit gleicher <strong>Liebe</strong> und Hingabe ewig<br />

Lob singen.“<br />

Affekte und Entschlüsse: 1. Bewundere und preise deine himmlische<br />

Heimat: Wie schön b<strong>ist</strong> du und wie glücklich sind deine Bewohner!<br />

2. Tadle dein Herz ob des kläglichen Mutes, den es bisher aufgebracht<br />

hat. Tadle es, daß es so weit vom Weg zu <strong>die</strong>ser unvergleichlichen Wohnung<br />

abgewichen <strong>ist</strong>: Ich Armer, warum habe ich mich so weit <strong>von</strong> meinem<br />

höchsten Glück entfernt? Dieser seichten und oberflächlichen Vergnügungen<br />

wegen habe ich tausend- und abertausendmal <strong>die</strong> ewigen, unendlichen<br />

Wonnen auf’s Spiel gesetzt. Wie töricht war ich doch, so begehrenswerte<br />

Güter zu mißachten und so nichtigen, verächtlichen Begierden<br />

nachzulaufen!<br />

3. Erwecke eine innige Sehnsucht nach <strong>die</strong>ser herrlichen Stätte: Es hat<br />

Dir gefallen, allgütiger Herr, meine Schritte auf Deinen Weg zu lenken,<br />

darum will ich nie mehr da<strong>von</strong> abweichen. Geh, meine Seele, geh ein in<br />

<strong>die</strong>se unendliche Ruhe, wandere nach <strong>die</strong>sem gesegneten Land! Was wollen<br />

wir noch hier in der Verbannung?

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