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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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Anm. zum III. Teil<br />

Also eine Reform <strong>von</strong> innen heraus, wie es der Heilige hier grundsätzlich<br />

festlegt und nochmals am Ende des Kapitels betont. Daher hat auch <strong>die</strong><br />

Gewissenserforschung bei der jährlichen Erneuerung vor allem über <strong>die</strong><br />

Einstellung des Herzens gegen <strong>Gott</strong>, gegen uns selbst und gegen den Mitmenschen<br />

festzustellen. Im ganzen ein völlig in sich geschlossenes System<br />

der Seelenerneuerung.<br />

2. Im weiteren Verlauf <strong>die</strong>ses Kapitels bespricht <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> <strong>die</strong> althergebrachten<br />

Übungen der Abtötung: Fasten, Geißeln, Bußgürtel und<br />

Nachtwachen. Dieses letzte lehnt er ganz ab, <strong>die</strong> anderen läßt er gelten,<br />

schränkt sie aber insofern ein, als er dafür <strong>die</strong> Billigung des Seelenführers<br />

verlangt, ferner jedes Übermaß tadelt und vor allem auf <strong>die</strong> Abtötung des<br />

Herzens den Akzent legt und der gottgewollten Arbeit den Vorzug vor<br />

<strong>die</strong>sen Abtötungen gibt, ebenso der Abtötung des Essens ohne Auswahl<br />

vor dem Fasten und der Wahl des Schlechteren. Auch hier zieht er der<br />

eigenen Wahl den Willen <strong>Gott</strong>es vor, der sich in den Standespflichten und<br />

in den angenehmen wie unangenehmen Dingen äußert, <strong>die</strong> uns treffen.<br />

28. Kapitel<br />

1. Es folgt eine feinsinnige Aufdeckung der verschiedenen Ursachen liebloser<br />

Gedanken und Urteile. Wir wissen, wie Griesgram, Stolz und Eitelkeit,<br />

der Wunsch, sich zu entschuldigen, <strong>die</strong> Freude am Analysieren anderer, <strong>die</strong><br />

Leidenschaften das Urteilen über andere fördern, sehr oft aber auch das<br />

Urteil trüben, so daß nicht nur ein liebloses, sondern wirklich ein freventliches<br />

Urteil entsteht.<br />

2. Das große Gegenmittel hier wie „gegen alle Übel“ <strong>ist</strong> <strong>die</strong> <strong>Liebe</strong>, <strong>die</strong><br />

Grundeinstellung liebevoller Hingabe an <strong>Gott</strong> und damit auch an <strong>die</strong><br />

Mitmenschen. Es kommt ganz auf <strong>die</strong> Gesinnung an; <strong>ist</strong> sie auf <strong>Gott</strong> gerichtet,<br />

nicht für unser Ich eingenommen, dann wird sie auch gütig, verständnisvoll<br />

und herzlich gegen den Nächsten sein. Man wird um so weniger das<br />

Bedürfnis haben, andere abzuurteilen, je mehr man sich selbst klein und<br />

bedürftig vor <strong>Gott</strong> weiß.<br />

29. Kapitel<br />

1. Ebenso entschieden wie das lieblose Denken lehnt der Heilige das<br />

lieblose Reden ab, das er „eine wahre Pest der Gesellschaft“ nennt. Auch<br />

hier wird er sehr konkret; er we<strong>ist</strong> auf das Teuflische des lieblosen Redens<br />

hin, auf <strong>die</strong> Gemeinheit, es in Worte des Lobes oder in witzige Form „einzuwickeln“,<br />

auf <strong>die</strong> Ungerechtigkeit durch Übertreibung.<br />

35. Kapitel<br />

1. Dieses und <strong>die</strong> zwei folgenden Kapitel gehören wohl zu jenen, <strong>von</strong><br />

denen der Heilige in seinem Vorwort sagt, daß man sie kaum anderswo<br />

finden wird: Treue Hingabe an <strong>Gott</strong> in allen kleinen Dingen des Lebens,<br />

gewissenhafte Pflichterfüllung bis ins kleinste, mutiges Ertragen der vielen

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