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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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I,11<br />

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2. Erwäge <strong>die</strong> Gaben des Ge<strong>ist</strong>es: Denke an <strong>die</strong> vielen Schwachsinnigen<br />

oder Irren; warum b<strong>ist</strong> du nicht einer <strong>von</strong> ihnen? <strong>Gott</strong> hat dich davor<br />

bewahrt. Wie viele wachsen unwissend und ohne Bildung auf; seine Vorsehung<br />

hat dir eine gute Erziehung verschafft.<br />

3. Erwäge <strong>die</strong> übernatürlichen Gnaden: Du b<strong>ist</strong> ein Kind der Kirche.<br />

Von Jugend an durftest du <strong>Gott</strong> kennen lernen. Wie oft hat er dir seine<br />

heiligen Sakramente gespendet! Wie oft Einsprechungen, innere Erleuchtungen,<br />

Mahnungen zur Umkehr gegeben! Wie oft deine Fehler verziehen,<br />

dich vor dem Verderben bewahrt, dem du ausgesetzt warst! Und gibt<br />

dir <strong>Gott</strong> nicht jetzt <strong>die</strong> Möglichkeit, in deinem Seelenleben voranzukommen?<br />

Betrachte doch im einzelnen, wie gütig <strong>Gott</strong> gegen dich <strong>ist</strong>.<br />

Anmutungen und Entschlüsse: 1. Staune über <strong>Gott</strong>es Güte: Wie gut <strong>ist</strong><br />

doch <strong>Gott</strong> gegen mich! Wie gut <strong>ist</strong> er! Wie reich an Erbarmen <strong>ist</strong> Dein<br />

Herz, o Herr! Wie freigiebig an Güte! Meine Seele, wir wollen immer<br />

wieder da<strong>von</strong> sprechen, wieviel Gnade uns der Herr gewährt.<br />

2. Wundere dich über deinen Undank: Wer bin ich denn, o Herr, daß<br />

Du meiner gedacht? Ich habe Deine Wohltaten mit Füßen getreten, Deine<br />

Gnade verunehrt, Deine große Güte mißbraucht und verachtet, Deiner<br />

abgrundtiefen Güte und Freigiebigkeit meinen bodenlosen Undank<br />

entgegengesetzt.<br />

3. Erwecke in dir Gefühle des Dankes: Wohlan, mein Herz, du darfst<br />

gegen deinen großen Wohltäter nicht mehr treulos und undankbar sein.<br />

Wie sollte meine Seele <strong>Gott</strong> nicht für alle Zukunft ganz gehören? Er hat<br />

in mir und für mich so viel Wunderbares an Gnaden gewirkt!<br />

4. Entzieh also deinen Leib <strong>die</strong>ser oder jener Sinnenlust, um ihn dem<br />

Dienste <strong>Gott</strong>es zu weihen; <strong>Gott</strong> hat viel mehr für dich getan. Bemühe<br />

dich, <strong>Gott</strong> zu erkennen und ihm dankbar zu sein durch <strong>die</strong>se oder jene<br />

dafür geeigneten Handlungen. Gebrauche eifrig alle Mittel, <strong>die</strong> dir <strong>die</strong><br />

Kirche an <strong>die</strong> Hand gibt, um dich zu retten und zur <strong>Liebe</strong> <strong>Gott</strong>es zu<br />

führen. Ja, ich will in Zukunft gern beten, <strong>die</strong> heiligen Sakramente empfangen,<br />

das Wort <strong>Gott</strong>es hören, seine heiligen Einsprechungen und Ratschläge<br />

befolgen.<br />

Schluß: 1. Danke <strong>Gott</strong>, daß er dich deine Pflicht erkennen ließ, und für<br />

alle Wohltaten, <strong>die</strong> du <strong>von</strong> ihm empfangen.<br />

2. Opfere ihm dein Herz auf mit all seinen Entschlüssen.<br />

3. Bitte ihn, daß er dich stärke, <strong>die</strong>se Entschlüsse treu auszuführen,<br />

durch <strong>die</strong> Ver<strong>die</strong>nste des bitteren Leidens und Sterbens seines Sohnes.

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