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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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Anm. zum III. Teil<br />

269<br />

Leben führen will, er befürwortet aber warm <strong>die</strong> wöchentliche Kommunion<br />

und vertritt sogar <strong>die</strong> für seine Zeit kühne Absicht, auch tägliche Kommunion<br />

könne bestimmten Seelen gestattet werden.<br />

Durch <strong>die</strong> Kommuniondekrete Pius X. <strong>ist</strong> eine neue Lage geschaffen: Er<br />

empfiehlt <strong>die</strong> häufige, ja tägliche Kommunion und stellt dafür nur zwei<br />

Bedingungen: 1. der Gnadenstand (d. h. Freisein <strong>von</strong> der Todsünde), 2. <strong>die</strong><br />

gerade und fromme Absicht. Damit sind <strong>die</strong> strengeren Bedingungen, <strong>die</strong><br />

<strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> hier stellt, außer Kraft gesetzt oder vielmehr als wünschenswerte<br />

Seelenhaltung zu betrachten, <strong>die</strong> jeder aus Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten<br />

anstreben soll, wenn er täglich den Heiland empfängt.<br />

Dritter Teil<br />

1. Kapitel<br />

1. Die Überschrift <strong>die</strong>ses Kapitels lautet wörtlich übersetzt: „Von der<br />

Auswahl, <strong>die</strong> man bei der Übung der Tugenden treffen muß.“ Wir hören<br />

<strong>von</strong> vielen Tugenden, <strong>die</strong> wir zu üben haben; manche da<strong>von</strong> sind für jeden<br />

Chr<strong>ist</strong>en unbedingt verpflichtend, andere sind nur empfohlen oder verpflichten<br />

nur bestimmte Stände. Welche Auswahl <strong>ist</strong> also zu treffen? <strong>–</strong> <strong>Franz</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Sales</strong> gibt eine klare Rangordnung: a) <strong>die</strong> chr<strong>ist</strong>lichen Gesinnungstugenden,<br />

<strong>die</strong> jeden Chr<strong>ist</strong>en in seinem Wesen bestimmen sollen. Als Beispiele<br />

zählt er auf: Sanftmut, vernünftiges Maßhalten, Ehrlichkeit, Demut; <strong>–</strong> b)<br />

jene Tugenden, <strong>die</strong> unser Beruf und Stand erfordern; <strong>–</strong> c) im übrigen sind<br />

<strong>die</strong> wertvolleren, innerlichen, unauffälligen vorzuziehen; <strong>–</strong> d) schließlich<br />

empfiehlt er, sich auf <strong>die</strong> Übung der einen oder anderen Tugend besonders<br />

zu verlegen, z. B. auf <strong>die</strong> unseren gewöhnlichen Fehlern entgegengesetzten.<br />

Man beachte <strong>die</strong> große Bedeutung, <strong>die</strong> er sowohl den Gesinnungs- wie<br />

auch den Standestugenden beimißt; den einen entsprechend seiner Auffassung<br />

<strong>von</strong> der Wichtigkeit unserer inneren Einstellung gegen <strong>Gott</strong>, gegen<br />

uns selbst und gegen den Mitmenschen (1/21<strong>–</strong>24; 3/23; 5/4<strong>–</strong>7), den anderen,<br />

weil ihm <strong>Gott</strong>es Wille über alles geht, der sich auch im Pflichtenkreis ausdrückt,<br />

in den uns <strong>Gott</strong>es Vorsehung gestellt hat.<br />

2. Kapitel<br />

1. Dieses Kapitel behandelt <strong>die</strong> Fehler im Tugendstreben: Ängstlichkeit<br />

und Übereifer; ferner falsche Ziele des Tugendstrebens, das nicht auf Außerordentliches<br />

gerichtet sein soll, sondern auf <strong>die</strong> überaus wichtigen „kleinen<br />

Tugenden“.<br />

3. Kapitel<br />

1. Schon <strong>die</strong> Stellung <strong>die</strong>ses Kapitels vor allen anderen Tugenden zeigt,<br />

wie wichtig <strong>die</strong> Geduld im Ertragen alles Unangenehmen <strong>ist</strong>: <strong>die</strong> Angleichung<br />

unseres Willens an den göttlichen in allen Widerwärtigkeiten, großen<br />

wie kleinen, in allem, was <strong>Gott</strong> schickt oder zuläßt, wie er es schickt, mit<br />

allen Begleitumständen.

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