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Franz von Sales – Band 1 - Gott ist die Liebe

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Anm. zum IV. Teil<br />

273<br />

kleinen Leiden und Widerwärtigkeiten des Alltags; all <strong>die</strong>s <strong>ist</strong> nichts anderes<br />

als Angleichung unseres Willens an den göttlichen Willen bis zum letzten.<br />

36. Kapitel<br />

1. Vernünftig <strong>ist</strong> eigentlich nur ein Leben aus dem Glauben, ein Leben<br />

mit der liebevollen Grundhaltung gegenüber <strong>Gott</strong> und den Mitmenschen.<br />

Ein Leben der Eigenliebe muß dagegen notwendig unvernünftig und ungerecht<br />

sein. Der Heilige zeigt <strong>die</strong>s an drastischen Beispielen. Daher also <strong>die</strong><br />

wiederholte Mahnung, der Vernunft zu folgen, nicht den Launen und Leidenschaften<br />

des Egoismus. Dieses Kapitel <strong>ist</strong> im Grunde ein real<strong>ist</strong>ischer<br />

Kommentar zum Gebot der Nächstenliebe: „<strong>Liebe</strong> deinen Nächsten wie<br />

dich selbst.“<br />

37. Kapitel<br />

1. Bekannt <strong>ist</strong> das Wort des Heiligen: „Ich habe wenig Wünsche, und was<br />

ich wünsche, wünsche ich nur wenig; käme ich noch einmal auf <strong>die</strong> Welt,<br />

dann möchte ich überhaupt keine Wünsche mehr haben“; ebenso sein Vermächtnis<br />

an seine Schwestern: „Nichts verlangen, nichts abschlagen!“ Er<br />

weiß eben um <strong>die</strong> Gefahren des Wünschens und Sehnens nach fernen<br />

Zielen, während <strong>die</strong> naheliegende Pflicht unsere ganze Aufmerksamkeit<br />

verlangt.<br />

Vier<br />

ierter Teil<br />

3. Kapitel<br />

1. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> stellt für <strong>die</strong> Versuchungen zwei wichtige Grundsätze<br />

auf: a) Man darf keine Angst vor ihnen haben; sie sind Menschenlos und<br />

machen uns nicht schlechter, wenn wir nur entschlossen sind, ihnen nicht<br />

nachzugeben. b) Die Freude bei der Versuchung <strong>ist</strong> nur dann Sünde, wenn<br />

sie in den höheren Bereich unseres Seelenlebens eingedrungen <strong>ist</strong>, d. h.<br />

wenn wir sie ganz bewußt und frei bejahen. Diese Klarstellung <strong>ist</strong> besonders<br />

wichtig für <strong>die</strong> Gedankenversuchungen gegen das 6. Gebot, <strong>die</strong> naturgemäß<br />

stets <strong>von</strong> einer gewissen Lust begleitet sind, so daß man sich hinterher<br />

immer wieder fragt, ob man nicht doch zugestimmt habe, weil man doch<br />

„Freude daran gehabt“ hat. Solange man nicht mit Überlegung und freiem<br />

Willen sein Ja dazu gegeben hat, kann <strong>von</strong> einer freiwilligen und daher<br />

sündhaften Freude keine Rede sein, man braucht sich also darüber keine<br />

Sorgen machen (vgl. 4.<strong>–</strong>6. Kapitel). Es hat keinen Sinn, darüber zu grübeln,<br />

ob man eingewilligt habe; hätte man mit Überlegung und freiem Willen<br />

zugestimmt, dann würde das so fest im Bewußtsein haften, daß man daran<br />

kaum zweifeln könnte.

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