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Funktionalanalysis - Mathematik

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FUNKTIONALANALYSIS 106<br />

In dem Fall einer Folge, also I = N, stimmt dies mit der Definition der Konvergenz<br />

einer Folge überein.<br />

A priori kann ein Netz gegen mehrere Punkte konvergieren. Der Extremfall ist die<br />

triviale Topologie in der jedes netz gegen jeden Punkt konvergiert. Die Eindeutigkeit<br />

der Limiten ist äquivalent zur Hausdorff-Eigenschaft.<br />

Proposition 9.1.4 Ein topologischer Raum X ist genau dann ein Hausdorff-Raum, wenn<br />

Limiten eindeutig sind, d.h., wenn jedes Netz höchstens einen Grenzwert hat.<br />

Beweis: Sei X hausdorffsch und sei (x i ) ein konvergentes Netz. Nimm an, es<br />

konvergiert gegen x und y mit x y. Wegen der Hausdorff-Eigenschaft gibt es offene<br />

Mengen U ∋ x und V ∋ y so dass U ∩ V = ∅. Da (x i ) gegen x und y konvergiert, gibt es<br />

einen Index i so dass x i ∈ U und x i ∈ V, ein Widerspruch!Also ist der Limes eines<br />

Netzes in der Tat eindeutig bestimmt.<br />

Fuer die Rückrichtung nimm an, dass Limiten eindeutig sind. Wir zeigen, dass der<br />

Raum hausdorffsch ist. Seien also x y in X. Sei S die Menge aller Paare (U, V) so dass<br />

U, V offene Teilmengen von X sind mit U ∋ x und V ∋ y. Die Menge S wird partiell<br />

geordnet durch umgekehrte Inklusion, d.h.,<br />

(U, V) ≤ (U ′ , V ′ ) ⇔ U ⊃ U ′ und V ⊃ V ′ .<br />

Die Menge S ist gerichtet, da man Schnitte nehmen kann. Wir zeigen die<br />

Hausdorff-Eigenschaft durch Widerspruch, indem wir also annehmen, dass<br />

U ∩ V ∅ fuer jedes (U, V) ∈ S. Fuer jedes (U, V) ∈ S wähle ein Element z UV in U ∩ V.<br />

Dann ist z UV ein Netz mit Indexmenge S. Da z UV sowohl in U als auch in V liegt,<br />

konvergiert dieses Netz gegen x und gegen y. Wegen der Eindeutigkeit der Limiten ist<br />

x = y, ein Widerspruch!<br />

□<br />

Eine Abbildung ϕ : J → I zwischen zwei gerichteten Mengen heisst streng cofinal,<br />

falls es zu jedem i 0 ∈ I ein j 0 ∈ J gibt, so dass fuer jedes j ≥ j 0 gilt ϕ(j) ≥ i 0 . Das<br />

bedeutet, dass die Abbildung ϕ nicht monoton zu sein braucht, sie kann vor und<br />

zurückspringen, aber sie soll ”im Wesentlichen” monoton sein und die Zielmenge I<br />

”ausschöpfen”.<br />

Definition 9.1.5 Sei α : I → X ein Netz. EinTeilnetz ist ein Netz β : J → X zusammen

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