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Funktionalanalysis - Mathematik

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FUNKTIONALANALYSIS 7<br />

1.3 Initial- und Final-Topologien<br />

Sei X eine Menge und f i : X → Y i eine Familie von Abbildungen, wobei die Y i<br />

topologische Räume sind. Die Initialtopologie auf X induziert durch die Familie ( f i ) i∈I<br />

ist die kleinste Topologie auf X, so dass alle f i stetig sind. Also ist es die Topologie, die<br />

durch alle Urbilder f −1 (U) offener Mengen U ⊂ Y<br />

i<br />

i erzeugt wird.<br />

Sei X eine Menge und sei g i : W i → X, i ∈ I eine Familie von Abbildungen von<br />

topologischen Räumen W i . Die Final-Topologie auf X induziert durch die Familie<br />

(g i ) i∈I ist die grösste Topologie auf X, bezüglich der alle g i stetig sind. Eine Teilmenge<br />

U ⊂ X ist genau dann offen, wenn jedes Urbild g −1 (U) ⊂ W<br />

i<br />

i offen ist. Ein Spezialfall<br />

der Finaltopologie ist die Quotiententopologie auf Z/ ∼, wobei Z ein topologischer<br />

Raum ist und ∼ eine Äquivalenzrelation. Die Quotiententopologie ist dann die<br />

Finaltopologie gegeben durch eine einzige Abbildung, nämlich der Projektion<br />

Z → Z/ ∼.<br />

Beispiele 1.3.1<br />

• Sei A ⊂ X eine Teilmenge des topologischen Raums X. Die<br />

Topologie auf A induziert durch die Inklusionsabbildung i : A ↩→ X heisst die<br />

Teilraumtopologie von A. Die offenen Mengen in A sind genau die Mengen der<br />

Form A ∩ U, wobei U ⊂ X offen ist.<br />

• Sei (X i ) i∈I eine Familie topologischer Räume. Sei X = ∏ i∈I X i das kartesische<br />

Produkt der Räume X i . Die Produkttopologie auf X ist die Initial-Topologie der<br />

Koordinaten-Projektionen p i : X → X i . Sie wird also erzeugt von allen Mengen<br />

der Form<br />

∏<br />

U i × X j ,<br />

wobei U i ⊂ X i eine offene Menge ist. Nach Lemma 1.1.1 ist jede offene Menge in<br />

X eine Vereinigung von Mengen der Gestalt<br />

ij<br />

⎛ ⎛<br />

∏ ∏<br />

⎜⎝ U i<br />

⎞⎟ ⎠ × ⎜⎝<br />

X i<br />

⎞⎟ ⎠<br />

,<br />

wobei E ⊂ I eine endliche Teilmenge der Indexmenge I ist.<br />

i∈E<br />

Als Spezialfall sehen wir, dass die Topologie auf R n genau die Produkttopologie<br />

von R ist.<br />

• Der Raum C c (R n ) wird mit der sogenannten induktiven Limestopologie<br />

versehen, die wie folgt entsteht: Für eine kompakte Teilmenge K ⊂ R n sei C K (R n )<br />

iE

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