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Funktionalanalysis - Mathematik

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FUNKTIONALANALYSIS 68<br />

6 Funktionalkalkül<br />

6.1 Spektrum und Resolvente<br />

Definition 6.1.1 Sei T ein stetiger linearer Operator auf einem Hilbert-Raum H. Die<br />

Resolventenmenge Res(T) von T ist die Menge aller λ ∈ C, für die der Operator<br />

T − λ = T − λId bijektiv ist. Nach dem Satz der offenen Abbildung ist dann die<br />

Umkehrabbildung (T − λ) −1 wieder ein stetiger Operator, der die Resolvente genannt<br />

wird.<br />

Der Name kommt daher, dass die Resolvente es erlaubt, die Gleichung<br />

(T − λ)x = a<br />

zu lösen, es ist dann nämlich<br />

x = (T − λ) −1 a.<br />

Definition 6.1.2 Die Menge σ(T) = C Res(T) heisst das Spektrum von T.<br />

Beispiel 6.1.3 Ist H endlich-dimensional, dann besteht σ(T) genau aus den Nullstellen<br />

des charakteristischen Polynoms, es ist dann also<br />

σ(T) = Menge der Eigenwerte von T.<br />

Definition 6.1.4 Sei T ein stetiger Operator auf einem Hilbert-Raum H. Ist<br />

Ker(T − λ) 0, so heisst λ Eigenwert von T.<br />

Es gibt auch Spektralwerte, die keine Eigenwerte sind. In diesem Fall ist t − λ zwar<br />

injektiv, nicht aber surjektiv.<br />

Beispiel 6.1.5 Multiplikationsoperator Sei H = L 2 (0, 1) und sei T : H → H gegeben<br />

durch<br />

T( f )(t) = t f (t).<br />

Wir behaupten, dass T keine Eigenwerte hat, das Spektrum aber aus dem ganzen<br />

Intervall [0, 1] besteht.<br />

Beweis: Zum ersten sei λ ∈ C und f ∈ H mit (T − λ) f = 0. Das heisst, dass<br />

0 = (T − λ) f (t) = t f (t) − λ f (t) = (t − λ) f (t)

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