28.04.2014 Aufrufe

Funktionalanalysis - Mathematik

Funktionalanalysis - Mathematik

Funktionalanalysis - Mathematik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FUNKTIONALANALYSIS 17<br />

1.9 Der Satz von Stone-Weierstraß<br />

Definition 1.9.1 Sei X ein lokalkompakter Hausdorff-Raum. Eine stetige Funktion<br />

f : X → C verschwindet im Unendlichen, falls es zu jedem ε > 0 ein Kompaktum<br />

K ⊂ X gibt so dass | f (x)| < ε für jedes x ∈ X K.<br />

Wir bezeichnen mit C(X) die Menge aller stetigen Funktion von X nach C und mit<br />

C 0 (X) die Menge aller stetigen Funktionen, die im Unendlichen verschwinden. Sie<br />

enthält die Menge C c (X) aller stetigen Funktionen mit kompakten Trägern.<br />

Lemma 1.9.2 Sei X ein lokalkompakter Hausdorff-Raum. Jedes f ∈ C 0 (X) ist beschränkt und<br />

die Supremumsnorm<br />

∣ ∣ ∣ ∣ f<br />

∣ ∣∣<br />

∣ ∣∣X<br />

= sup{| f (x)| : x ∈ X}<br />

macht C 0 (X) zu einem Banach-Raum, also einem vollständigen normierten Vektorraum.<br />

Beweis: Sei f ∈ C 0 (X). Zu ε = 1 gibt es dann ein Kompaktum K ⊂ X mit | f (x)| < ε für<br />

x ∈ X K, also ist f ausserhalb eines Kompaktums K beschränkt. Da f stetig ist, ist<br />

f (K) ⊂ C kompakt, also beschränkt, damit ist f überall beschränkt. Daher ist die<br />

Sup-Norm auf C 0 (X) wohldefiniert. Für die Vollständigkeit sei ( f j ) j∈N eine<br />

Cauchy-Folge. Sei x ∈ X. Wegen | f i (x) − f j (x)| ≤ ∣ ∣ ∣∣<br />

∣ ∣∣ ∣∣X fj − f i ist f j (x) eine Cauchy-Folge in<br />

C, also konvergent gegen eine komplexe Zahl, die wir f (x) nennen. Dann ist<br />

f : X → C eine Funktion und die Folge f j konvergiert punktweise gegen f . Wir zeigen,<br />

dass sie gleichmässig konvergiert. Sei ε > 0, dann existiert ein j 0 so dass ∣ ∣ ∣∣<br />

∣ ∣∣ ∣∣X fj − f i < ε<br />

für alle i, j ≥ j 0 gilt. Für j ≥ j 0 und x ∈ X gilt dann also<br />

| f j (x) − f (x)| = lim<br />

i<br />

| f j (x) − f i (x)| ≤ ε.<br />

Nehmen wir das Supremum über alle x ∈ X, so sehen wir<br />

∣ ∣ ∣ ∣ fj − f ∣ ∣ ∣<br />

∣ ∣∣X<br />

≤ ε<br />

für jedes j ≥ j 0 , also konvergiert die Folge in der Norm gegen f .<br />

Wir zeigen, dass f stetig ist. Sei hierzu U ⊂ C eine offene Menge. Wir wollen zeigen,<br />

dass f −1 (U) offen ist. Sei also x 0 ∈ f −1 (U). Dann ist f (x 0 ) ∈ U und es existiert ein ε > 0<br />

so dass U ε ( f (x 0 )) ⊂ U. Es gibt nun ein j mit | f (x) − f j (x)| < ε/3 für jedes x ∈ X. Dann ist<br />

V = f −1 (U<br />

j ε/3 ( f (x 0 ))) offen in X. Wir behaupten<br />

x 0 ∈ V ⊂ f −1 (U).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!