Funktionalanalysis - Mathematik
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FUNKTIONALANALYSIS 110<br />
Beispiele 9.2.3<br />
• Jeder normierte Raum (V, ||.||) ist ein topologischer Vektorraum,<br />
wobei die offenen Mengen genau die Vereinigungen von offenen Bällen<br />
B r (v) = {w ∈ V : ||v − w|| < r}<br />
mit v ∈ V und r > 0 sind.<br />
• Der Schwartz-Raum S ist ein topologischer Vektorraum, wobei die Topologie<br />
von den offenen Bällen<br />
B r,m,n ( f ) = {g ∈ S : σ m,n ( f − g) < r}<br />
mit f ∈ S, r > 0 und m, n ∈ N 0 erzeugt wird.<br />
• Sei 0 < p < 1. Dann ist der Raum L p (R) aller messbaren Funktionen f auf R mit<br />
∫<br />
R | f (x)|p dp < ∞ modulo Nullfunktionen ein topologischer Vektorraum,<br />
allerdings kein normierter Raum, da ∣ ∣ ∣<br />
∣ ∣∣ f<br />
∣ ∣∣<br />
∣ ∣∣p<br />
= (∫ R | f (x)|p dx ) 1 p<br />
ist! (Die Dreiecksungleichung gilt nicht.)<br />
für p < 1 keine Norm<br />
Proposition 9.2.4 Jeder endlich-dimensionale topologische Vektorraum ist isomorph zum C n .<br />
Genauer gilt folgendes: Ist V ein endlich-dimensionaler topologischer Vektorraum und ist<br />
f : C n → V ein Isomorphismus von Vektorräumen, dann sind f und f −1 stetig.<br />
Beweis: Wir zeigen zunächst die Stetigkeit von f . Seien v 1 , . . . , v n die Bilder der<br />
Standard-Basis-Vektoren e 1 , . . . e n des C n . Dann ist f (λ 1 , . . . , λ n ) = λ 1 v 1 + · · · + λ n v n . Die<br />
Stetigkeit von f ist nun eine einfache Konsequenz der Stetigkeit der Skalaren<br />
Multiplikation und der Addition.<br />
Die Stetigkeit von f −1 folgt aus dem Satz der offenen Abbildung.<br />
□<br />
Eine Halbnorm auf einem K-Vektorraum E ist eine Abbildung p : E → [0, ∞) mit<br />
folgenden Eigenschaften:<br />
• p(αx) = |α|p(x) für α ∈ K und x ∈ E,<br />
• p(x + y) ≤ p(x) + p(y)<br />
Multiplikativität<br />
Dreiecksungleichung<br />
Eine Halbnorm ist also wie eine Norm, bis auf die Tatsache, dass sie nicht positiv<br />
definit zu sein braucht.