Funktionalanalysis - Mathematik
Funktionalanalysis - Mathematik
Funktionalanalysis - Mathematik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FUNKTIONALANALYSIS 114<br />
Beispiele 9.2.10<br />
• Sei V = C c (R) der Raum aller stetigen Abbildungen mit<br />
kompaktem Träger. Für n ∈ N sei V n = C n (R) die Menge aller stetigen<br />
Abbildungen mit Träger im Intervall [−n, n]. Es gilt dann V = ⋃ n V n . Auf V n<br />
installieren wir die Norm ∣ ∣ ∣<br />
∣ ∣∣ϕ<br />
∣ ∣∣<br />
∣ ∣∣n<br />
= sup |t|≤n<br />
|ϕ(t)|, damit ist V n ein Banach-Raum.<br />
Dem Raum V geben wir die induktive Limestopologie, das heisst die<br />
Finaltopologie der Inklusionen V n ↩→ V. Das bedeutet, dass eine Teilmenge<br />
E ⊂ V genau dann offen ist, wenn für jedes n ∈ N die Menge E ∩ V n offen in V n<br />
ist. Es ist leicht zu sehen, dass V damit ein topologischer Vektorraum ist.<br />
Wir geben nun eine Nullumgebungsbasis aus konvexen ausgewogenen Mengen<br />
an, so dass die zugehörigen Halbnormen die Topologie erzeugen. Sei<br />
η : R → (0, 1) eine stetige Funktion. Sei U η = { f ∈ C c (R) : | f | < η}. Sei n ∈ N. Wir<br />
zeigen, dass U η ∩ V n offen ist. Hierzu sei f ∈ U η ∩ V n . Da | f | < η und f stetig ist<br />
mit kompaktem Träger, gibt es ein ε > 0 so dass | f | + ε < η, das heisst, dass eine<br />
ε-Umgebung von f noch ganz in U η ∩ V n liegt, also ist U η ∩ V n offen. Damit ist die<br />
Menge U η offen in V. Sie ist konvex und ausgewogen. Wir behaupten, dass die<br />
Familie (U η ) η eine Nullumgebungsbasis ist. Sei hierzu W eine Nullumgebung.<br />
Dann ist W ∩ V n offen in V n , enthält also eine ε n -Umgebung der Null für ein<br />
ε n > 0. Wir können die Folge ε n als monoton fallend annehmen. Es gibt eine<br />
stetige Funktion η mit 0 < η < ε n (x) falls n − 1 ≤ |x| ≤ n und also U η ⊂ W. Jedes<br />
U η definiert eine Halbnorm und diese Halbnormen erzeugen die Topologie.<br />
• Hier ein Beispiel für einen topologischen Vektorraum, der nicht lokalkonvex ist.<br />
Sei 0 < p < 1 und sei I = [0, 1] das Einheitsintervall. Setze<br />
∫<br />
L p (I) = { f : I → C : messbar so dass ∆( f ) :=<br />
modulo Nullfunktionen. Für a, b ≥ 0 gilt<br />
X<br />
| f (x)| p dx < ∞}<br />
(a + b) p ≤ a p + b p ,<br />
woraus sofort folgt<br />
∆( f + g) ≤ ∆( f ) + ∆(g).<br />
Hieraus folgt, dass L p (I) ein Vektorraum ist. Ferner ist<br />
d( f, g) = ∆( f − g)<br />
eine Metrik auf L p (I). Dieser metrische Raum ist vollständig, wie man mit