Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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5 Ergebnisse<br />
5.6 Untersuchungen im MRAS-System<br />
5.6.1 E<strong>in</strong>führung<br />
In e<strong>in</strong>er GWAS [22] wurde e<strong>in</strong>e Assoziation des <strong>SNPs</strong> rs9818870 (C/T Polymorphismus,<br />
T = Risiko-Allel) mit koronarer Herzerkrankung (coronary artery disease, CAD) identifiziert.<br />
Der SNP ist <strong>in</strong>nerhalb des muscle RAS oncogene homolog (MRAS) Gens <strong>in</strong> der 3’-UTR der<br />
MRAS mRNA lokalisiert. Das M-ras Prote<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Mitglied der RAS Superfamilie der GTPb<strong>in</strong>denden<br />
Prote<strong>in</strong>e und ist weitverbreitet, jedoch <strong>in</strong>sbesondere im Herzen stark exprimiert<br />
(GenCards, BioGPS). Erdmann et al. [22] konnten zeigen, dass geschädigtes Herzgewebe<br />
der Maus e<strong>in</strong>e erniedrigte MRAS-Expression aufweist. Bisher liegen allerd<strong>in</strong>gs noch ke<strong>in</strong>e<br />
publizierten Daten h<strong>in</strong>sichtlich molekularer Mechanismen, die die Assoziation dieses <strong>SNPs</strong><br />
mit CAD erklären können, vor. Die Positionierung des <strong>SNPs</strong> <strong>in</strong> der 3’-UTR der MRAS mRNA<br />
(siehe Abb. 5.22) lässt e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die miRNA-vermittelte Regulation der MRAS-<br />
Genexpression vermuten.<br />
In der Abb. 5.22 s<strong>in</strong>d die MRAS mRNA und die Positionierung des <strong>SNPs</strong> schematisch dargestellt.<br />
Die mittels onl<strong>in</strong>e verfügbarer Vorhersage-Algorithmen durchgeführte Analyse von<br />
miRNA B<strong>in</strong>destellen <strong>in</strong> der MRAS 3’-UTR ergab, dass sich der SNP nicht <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
miRNA B<strong>in</strong>destelle bef<strong>in</strong>det. Aufgrund der o.g. Assoziation dieses <strong>SNPs</strong> mit e<strong>in</strong>er kardiovaskulären<br />
Erkrankung wurde im Weiteren nach B<strong>in</strong>destellen für miRNAs, für die bereits e<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Bee<strong>in</strong>flussung des kardiovaskulären Systems bekannt ist, gesucht.<br />
Die MRAS 3’-UTR verfügt sowohl für die miR-195 als auch für die miR-135 über jeweils<br />
zwei B<strong>in</strong>destellen. Während die Herz-spezifische Überexpression der miR-195 ausreichend<br />
für die Entwicklung e<strong>in</strong>er Kardiomyopathie ist [159], wird der miR-135 e<strong>in</strong>e potentielle Rolle<br />
<strong>in</strong> der Regulation des Ren<strong>in</strong>-Angiotens<strong>in</strong>-Aldosteron-Systems und damit e<strong>in</strong>e Beteiligung an<br />
der Blutdruckregulation <strong>zu</strong>geschrieben [160].<br />
rs9818870<br />
1758<br />
5′-UTR<br />
CDS<br />
748<br />
3′-UTR<br />
4013<br />
5′<br />
3′<br />
AUG<br />
stop<br />
1 121 745<br />
miR-135<br />
BS 1<br />
1097-1119<br />
miR-195<br />
BS 1<br />
1720-1742<br />
miR-135<br />
BS 2<br />
1863-1885<br />
miR-195<br />
BS 2<br />
2115-2137<br />
Abbildung 5.22: Schematische Darstellung der MRAS mRNA mit der Lage des <strong>SNPs</strong> und den miR-<br />
195 und miR-135 B<strong>in</strong>destellen (BS). Der SNP rs9818870 liegt <strong>in</strong> der MRAS 3’-UTR an Position 1758<br />
der mRNA. Die MRAS 3’-UTR besitzt für die miRNAs miR-195 und miR-135 jeweils zwei B<strong>in</strong>destellen.<br />
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