30.08.2014 Aufrufe

Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 E<strong>in</strong>leitung<br />

benötigten.<br />

Das detaillierte Wissen über den E<strong>in</strong>fluss von <strong>SNPs</strong> auf spezielle therapeutische Ansätze<br />

kann somit <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er verbesserten, <strong>in</strong>dividualisierten Behandlung beitragen.<br />

2.7 RNA-Interferenz vermittelte Regulation der Genexpression<br />

Als RNA-Interferenz (RNAi) wird die post-transkriptionelle Regulation der Genexpression<br />

durch kle<strong>in</strong>e, nicht-kodierende ganz oder teilweise Sequenz-komplementäre RNAs bezeichnet.<br />

Die Sequenz-spezifischen Wechselwirkungen zwischen der kurzen RNA und e<strong>in</strong>er ZielmRNA<br />

führen dabei <strong>zu</strong>r Suppression der Genexpression. Neben short <strong>in</strong>terfer<strong>in</strong>g RNAs<br />

(siRNAs) und microRNAs (miRNAs) wurde mit den PIWI-<strong>in</strong>teract<strong>in</strong>g RNAs (piRNAs) e<strong>in</strong>e<br />

weitere Klasse kle<strong>in</strong>er regulatorischer RNAs identifiziert. Letztere s<strong>in</strong>d mit etwa 30 nt länger<br />

als die etwa 22 nt langen siRNAs und miRNAs und agieren ausschließlich <strong>in</strong> Geschlechtszellen<br />

[34, 35]. Während miRNAs im humanen Genom kodiert s<strong>in</strong>d, wird die siRNA-vermittelte<br />

Regulation der Genexpression im humanen System nur über exogen <strong>zu</strong>geführte dsRNAs<br />

erreicht.<br />

Als Regulator von Entwicklung und Differenzierung wurde 1993 l<strong>in</strong>-4 <strong>in</strong> C. elegans als<br />

erste miRNA beschrieben [36], die E<strong>in</strong>führung des Begriffes miRNA erfolgte jedoch erst im<br />

Jahr 2001 [37, 38]. Seitdem wurden miRNAs <strong>in</strong> vielen Organismen und deren wichtige Rolle<br />

<strong>in</strong> der Entwicklung sowie <strong>in</strong> weiteren zellulären Prozessen, wie Differenzierung, Wachstum<br />

und Zelltod, identifiziert [39, 40]. Mittlerweile s<strong>in</strong>d bereits mehr als 1.500 humane miRNA-<br />

Sequenzen <strong>in</strong> der miRBase-Datenbank aufgeführt (www.miRBase.org, aktueller Release:<br />

November 2011). Während die meisten miRNA-kodierenden Regionen isoliert im Genom<br />

kodiert s<strong>in</strong>d, kommen andere miRNAs <strong>in</strong> Clustern vor, die als lange Vorläufer exprimiert und<br />

<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zelnen miRNAs prozessiert werden [38, 41]. Obwohl miRNAs nur etwa 1 % des<br />

Genoms ausmachen [42], kontrollieren sie Schät<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>folge die Aktivität von m<strong>in</strong>desten<br />

30 % aller Prote<strong>in</strong>-kodierenden Gene [43, 44].<br />

Die Abb. 2.3 zeigt schematisch die im Folgenden beschriebene miRNA- und siRNA-vermittelte<br />

Regulation der Genexpression. Mittels RNA-Polymerase II (Pol II) wird <strong>zu</strong>nächst die endogen<br />

kodierte primary miRNA (pri-miRNA) transkribiert [45]. Diese wird von Drosha, e<strong>in</strong>em<br />

RNase III Enzym, <strong>in</strong> die etwa 70 nt lange precursor miRNA (pre-miRNA) prozessiert und<br />

Ran-GTP-abhängig mittels Export<strong>in</strong>-5 aus dem Kern <strong>in</strong> das Zytoplasma exportiert [46, 47].<br />

Dort erfolgt mittels Dicer, ebenfalls e<strong>in</strong>em RNase III Enzym, die Prozessierung <strong>zu</strong>m miRNAmiRNA*-Duplex.<br />

Die siRNA-Duplexe werden aus langen dsRNAs gebildet [48]. Nur e<strong>in</strong>er<br />

der beiden Stränge wird jeweils <strong>in</strong> den RNA <strong>in</strong>duced Silenc<strong>in</strong>g Complex (RISC) geladen und<br />

führt durch B<strong>in</strong>dung an die Ziel-mRNA <strong>zu</strong>r Sequenz-spezifischen Repression der Expression<br />

des Ziel-Gens. Die vollständige Komplementarität zwischen Ziel-RNA und siRNA <strong>in</strong>duziert,<br />

ausgehend vom 5’-Ende des siRNA guide Stranges, e<strong>in</strong>e Argonaute2-vermittelte Spaltung<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!