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Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

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2.3 Identifikation genetischer Variation mittels genomweiter Assoziationsstudien<br />

male haben [5].<br />

Besonders bedeutsam ist das Auftreten genetischer Variationen <strong>in</strong> regulatorischen Regionen,<br />

wie z.B. Enhancern und Promotoren, <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dungsregionen etwa für Transkriptionsfaktoren<br />

aber auch anderen regulatorischen Elementen, wie den untranslatierten Regionen<br />

(UTRs) von mRNAs. Die Identifikation genetischer Variationen als Ursache von Erkrankungen<br />

stellt e<strong>in</strong>en wichtigen Anteil gegenwärtiger Forschungsbemühungen <strong>in</strong> der Genomforschung<br />

und molekularen Mediz<strong>in</strong> dar. Auf der e<strong>in</strong>en Seite existieren monogenetische Erkrankungen,<br />

die durch Variationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Gen verursacht werden. Als Beispiele<br />

seien Chorea Hunt<strong>in</strong>gton, zystische Fibrose, Typ-1-Diabetes, Marfan Syndrom und erblich<br />

bed<strong>in</strong>gter Brustkrebs genannt. Auf der anderen Seite stehen komplexe Erkrankungen, die<br />

eher durch „weiche“ Formen genetischer Variationen, wie z.B. <strong>in</strong> nicht-kodierenden Bereichen<br />

oder der Kopienzahl, bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d, da diese die Gendosis verändern und nicht<br />

<strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em Verlust oder e<strong>in</strong>er Veränderung der Genfunktion führen [6].<br />

2.3 Identifikation genetischer Variation mittels genomweiter<br />

Assoziationsstudien<br />

Bereits vor über zwei Jahrzehnten begannen die Bestrebungen, das gesamte Humangenom<br />

<strong>zu</strong> entschlüsseln. Der Start des „Human Genome Project“ der USA geht auf e<strong>in</strong>en Bericht<br />

des National Research Council im Jahr 1988 <strong>zu</strong>rück [7]. Das Projekt wurde offiziell 1990<br />

begonnen, und die vollständige Entschlüsselung des humanen Genoms war im Jahr 2003<br />

abgeschlossen. Das Wissen um die Gesamtheit der Erb<strong>in</strong>formation stellt e<strong>in</strong> fundamentales<br />

Gerüst <strong>zu</strong>r Aufklärung biologischer Prozesse dar. E<strong>in</strong> Vergleich von Genomen untere<strong>in</strong>ander<br />

bietet die Möglichkeiten, genetisch bed<strong>in</strong>gte Erkrankungen <strong>zu</strong> erforschen und neue Therapieansätze<br />

<strong>zu</strong> entwickeln.<br />

Zur Identifizierung genetischer Variationen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt<br />

s<strong>in</strong>d, werden sogenannte genomweite Assoziationsstudien (genome-wide association<br />

studies, GWAS) durchgeführt. Dabei erfolgt mit Hilfe e<strong>in</strong>er vergleichenden Analyse des Genoms<br />

von Erkrankten mit dem von Kontroll-Gruppen e<strong>in</strong>e Identifizierung genetischer Variationen,<br />

die mit der entsprechenden Krankheit potentiell assoziiert s<strong>in</strong>d (siehe Abb. 2.2). Mit<br />

dem Wissen über die betroffenen Genabschnitte können an der <strong>Krankheits</strong>entstehung beteiligte<br />

Prozesse besser aufgeklärt werden. Die Durchführung und Auswertung von GWAS<br />

bedarf also e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Zusammenarbeit e<strong>in</strong>er Vielzahl von Wissenschaftlern wie<br />

Mediz<strong>in</strong>er, Biologen, Statistiker und Bio<strong>in</strong>formatiker, die sich häufig <strong>zu</strong> speziellen Konsortien<br />

<strong>zu</strong>sammenschließen.<br />

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