Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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5.8 Untersuchungen im TCF21-System<br />
wendung der miR-224_SNP h<strong>in</strong>gegen ist ke<strong>in</strong>erlei Komplexbildung detektierbar. Im Gegensatz<br />
da<strong>zu</strong> bildet das TCF21 G <strong>in</strong> vitro Transkript mit beiden miRNA-Varianten annähernd<br />
gleich starke Komplexe. Der mismatch zwischen Ziel-RNA und miRNA im seed Bereich hat<br />
also für die TCF21 C-Variante im Umkehrschluss e<strong>in</strong>en deutlich messbaren E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
B<strong>in</strong>dung der miR-244_SNP nicht aber für die TCF21 G-miR-224-Interaktion. Die seed-match<br />
Interaktion des TCF21 C <strong>in</strong> vitro Transkripts mit der miR-224 bildet deutlich stärkere Komplexe<br />
im Vergleich <strong>zu</strong>r TCF21 G-miR-224_SNP-Interaktion. Es ist vorstellbar, dass durch die<br />
offene Struktur der TCF21 C SNP-Region (siehe Abb. 5.35) der mismatch <strong>zu</strong>r miR-224_SNP<br />
e<strong>in</strong>en größeren E<strong>in</strong>fluss auf die RNA-RNA-Wechselwirkung hat. In Folge des C-C mismatch<br />
sche<strong>in</strong>t es sterisch schwieriger, die Paarung mit den miRNA-Basen 2 und 3 ausgehend vom<br />
5’-Ende e<strong>in</strong><strong>zu</strong>gehen. Dadurch wird die Wechselwirkung beider RNAs am 5’-Ende der miRNA<br />
deutlich destabilisiert, was da<strong>zu</strong> führen kann, dass ke<strong>in</strong>e Komplexe detektierbar s<strong>in</strong>d.<br />
Der anschließend durchgeführten Versuch des Anneal<strong>in</strong>gs von TCF21 und miR-224 <strong>in</strong><br />
Abwesenheit von CTAB (siehe Abb. 5.51) ergab ähnliche Verläufe der Komplexbildung. Für<br />
die Reaktionen mit der miR-224 ist erneut e<strong>in</strong>e favorisierte Komplexbildung mit der TCF21<br />
C-Variante sichtbar. Im Vergleich <strong>zu</strong>r TCF21 G-Variante ist <strong>zu</strong> jedem Zeitpunkt der Probenentnahme<br />
e<strong>in</strong>e deutlich stärkere Komplexbildung zwischen dem C <strong>in</strong> vitro Transkript und der<br />
miR-224 detektierbar.<br />
Die aus den Anneal<strong>in</strong>g-Daten berechneten Geschw<strong>in</strong>digkeitskonstanten der Reaktionen<br />
von TCF21 3’-UTR <strong>in</strong> vitro Transkript mit der entsprechenden miRNA s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tab. 5.17<br />
<strong>zu</strong>sammengefasst. Die größte Ratenkonstante, sowohl mit als auch ohne CTAB, ist jeweils<br />
für die TCF21 C <strong>in</strong> vitro Transkript-miR-224-Interaktion <strong>zu</strong> verzeichnen. Die Ratenkonstante<br />
der TCF21 G-miR-224_SNP-Interaktion konnte nicht bestimmt werden, da e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer<br />
Verlauf der Komplexbildung nicht detektierbar war. Die Bildung der Komplexe des TCF21<br />
G <strong>in</strong> vitro Transkripts mit beiden miR-224-Varianten ergab <strong>in</strong> Anwesenheit von CTAB nahe<strong>zu</strong><br />
identische Ratenkonstanten. Der Vergleich des Aneal<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> An- bzw. Abwesenheit von<br />
CTAB zeigt, dass das Anneal<strong>in</strong>g der miR-224 an beide TCF21-Varianten etwa um den Faktor<br />
60 beschleunigt wird. Das miR-224_SNP Anneal<strong>in</strong>g an das TCF21 G <strong>in</strong> vitro Transkript wird<br />
durch CTAB um das ca. 170-fache beschleunigt.<br />
Tabelle 5.17: Ratenkonstanten des miRNA-Anneal<strong>in</strong>gs der TCF21 3’-UTR-Varianten <strong>in</strong> An- und Abwesenheit<br />
von CTAB (siehe Abb. 5.50 und 5.51). (n.d. nicht detektierbar)<br />
CTAB + -<br />
<strong>in</strong> vitro Transkript miRNA k (M -1 s -1 ) k (M -1 s -1 ) Faktor<br />
TCF21 3’-UTR C miR-224 2,2·10 6 ± 1,9·10 5 3,3·10 4 67<br />
miR-224_SNP n.d. n.d. n.d.<br />
TCF21 3’-UTR G miR-224 1,4·10 6 ± 2,6·10 5 2,3·10 4 61<br />
miR-224_SNP 1,4·10 6 ± 3,2·10 5 8,4·10 3 167<br />
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