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Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

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6 Diskussion<br />

gewähren. So s<strong>in</strong>d bereits Zusammenhänge zwischen der K<strong>in</strong>etik derartiger Wechselwirkung<br />

und der biologischen Aktivität von antisense RNAs <strong>in</strong> Prokaryoten [179, 180] oder<br />

siRNAs <strong>in</strong> Eukaryoten [130] beschrieben. Die Anneal<strong>in</strong>g-<strong>Analysen</strong> erfolgten <strong>zu</strong>m Teil <strong>in</strong><br />

Anwesenheit des quaternären Ammoniumsalzes CTAB, das ähnliche funktionelle Domänen<br />

<strong>zu</strong>m hnRNP-Prote<strong>in</strong> A1 aufweist [127] und somit e<strong>in</strong>e Beschleunigung des RNA-RNA-<br />

Anneal<strong>in</strong>gs bewirkt.<br />

In allen durchgeführten Anneal<strong>in</strong>g-Experimenten wurden die <strong>in</strong> vitro Transkripte stets im<br />

Überschuss e<strong>in</strong>gesetzt (mit CTAB: 10-fach, ohne CTAB: 50 bzw. 100-fach). Dennoch war ke<strong>in</strong>e<br />

100 %-ige B<strong>in</strong>dung der miRNA/siRNA guide Stränge <strong>zu</strong> verzeichnen. Dies lässt vermuten,<br />

dass möglicherweise unterschiedliche RNA-Konformere vorliegen, die ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

B<strong>in</strong>dungskompetenz für die entsprechende miRNA bzw. siRNA aufweisen. Die Unterschiede<br />

<strong>in</strong> der Komplexbildung der verschiedenen SNP-Varianten zeigen jedoch, dass sich deren<br />

Anteil an b<strong>in</strong>dungskompetenten RNA-Konformeren unterscheidet. Dies liefert e<strong>in</strong>en weiteren<br />

H<strong>in</strong>weis darauf, dass strukturelle Unterschiede zwischen den Varianten bestehen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> zeigen die TCF21-Daten, dass unterschiedliche <strong>in</strong> vitro Transkript-Präparationen<br />

<strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er quantitativ differenzierten Komplexbildung führen können (vgl. Abb. 5.50 und<br />

Abb. 5.54). Es ist vorstellbar, dass m<strong>in</strong>imale Unterschiede <strong>in</strong> den Versuchsbed<strong>in</strong>gungen der<br />

<strong>in</strong> vitro Transkription die RNA-Faltung bereits während der Transkription bee<strong>in</strong>flussen können.<br />

Dies können wiederum da<strong>zu</strong> beitragen, dass unterschiedliche Anteile an b<strong>in</strong>dungskompetenten<br />

RNA-Konformeren vorliegen. Derartige Unterschiede s<strong>in</strong>d ebenfalls für die <strong>in</strong> vivo<br />

Transkription der Ziel-RNA denkbar und können so die miRNA-Ziel-RNA Interaktion bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass Versuche <strong>zu</strong>m RNA-RNA-Anneal<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>e Möglichkeit darstellen, die mRNAs polymorpher Ziel-Gen Sequenzen auf e<strong>in</strong>e differentielle<br />

RNA-RNA-Wechselwirkung mit miRNA bzw. siRNA guide Strängen <strong>zu</strong> untersuchen.<br />

Im Folgenden wird auf das Anneal<strong>in</strong>g partiell sowie vollständig komplementärer RNAs im<br />

E<strong>in</strong>zelnen näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

6.4.1 miRNA-RNA-Komplexe als Modell des Anneal<strong>in</strong>gs partiell<br />

komplementärer RNAs<br />

Die Experimente <strong>zu</strong>r Anneal<strong>in</strong>g-K<strong>in</strong>etik des jeweiligen miRNA guide Stranges an die Ziel-<br />

Gen 3’-UTR <strong>in</strong> vitro Transkripte ergaben differentielle Ergebnisse für die unterschiedlichen<br />

Testsysteme. E<strong>in</strong>e Komplexbildung konnte für die MRAS 3’-UTR mit der miR-195 sowie die<br />

TCF21 3’-UTR mit der miR-224, nicht jedoch für die AGTR1-miR-155 bzw. MRAS-miR-135a<br />

Interaktion detektiert werden. E<strong>in</strong>e vergleichende Betrachtung der Thermodynamik der jeweiligen<br />

B<strong>in</strong>dung, also der B<strong>in</strong>dungsenergien zwischen beiden RNAs, legt nahe, dass diese<br />

entscheidend für die Detektion derartiger Komplexe se<strong>in</strong> kann. Dennoch weisen die Ergebnisse<br />

des Anneal<strong>in</strong>gs beider TCF21-Varianten darauf h<strong>in</strong>, dass trotz identischer B<strong>in</strong>-<br />

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