Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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2 E<strong>in</strong>leitung<br />
miR-SNP<br />
SNP <strong>in</strong> miRNA Gen<br />
oder<br />
miRNA Prozessierungs-Masch<strong>in</strong>erie<br />
SNP <strong>in</strong> miRNA Ziel-RNA<br />
Regulation e<strong>in</strong>es oder<br />
mehrerer Ziel-Gene betroffen<br />
Regulation durch e<strong>in</strong>e oder<br />
mehrere miRNAs betroffen<br />
Änderung der Genexpression<br />
Abbildung 2.5: Mögliche Änderungen der Genexpression durch miR-<strong>SNPs</strong>.<br />
E<strong>in</strong> bedeutendes Merkmal der Interaktion zwischen miRNA und der Ziel-mRNA stellt die<br />
unvollständige Basenpaarung beider dar. Dabei spielt die Basenpaarung <strong>in</strong>nerhalb der seed<br />
Region der miRNA (Position 2-8 ausgehend vom 5’-Ende) e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle [43, 84].<br />
Brennecke et al. [85] evaluierten die m<strong>in</strong>imalen Vorausset<strong>zu</strong>ngen für e<strong>in</strong>en funktionellen<br />
miRNA-Ziel-mRNA-Duplex. Dabei wurden zwei Kategorien von miRNA B<strong>in</strong>destellen identifiziert:<br />
5’-dom<strong>in</strong>ante und 3’-kompensatorische. Erstere s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e starke Basenpaarung<br />
am 5’-Ende der miRNA gekennzeichnet. Letztere weisen e<strong>in</strong>e schwache 5’-Basenpaarung<br />
auf und benötigen daher e<strong>in</strong>e <strong>zu</strong>sätzliche kompensatorische Paarung am 3’-Ende. In e<strong>in</strong>igen<br />
Fälle sche<strong>in</strong>t sogar nur e<strong>in</strong> seed-match ausreichend <strong>zu</strong> se<strong>in</strong> [86], andererseits gewährt<br />
seed Komplementarität nicht immer e<strong>in</strong>e Repression [87]. Die vorstehenden Erläuterungen<br />
heben den bedeutenden E<strong>in</strong>fluss der RNA-RNA-Wechselwirkung für die miRNA-vermittelte<br />
Suppression der Genexpression hervor. Die Diversität der miRNA-Ziel-mRNA Interaktionen<br />
verdeutlicht <strong>zu</strong>dem die Komplexität der beteiligten Erkennungs- und Regulationsmechanismen<br />
und legt nahe, dass diese Mechanismen durch miR-<strong>SNPs</strong> sichtlich bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d.<br />
Saunders et al. [88] führten <strong>in</strong> silico <strong>Analysen</strong> <strong>zu</strong>m Auftreten von <strong>SNPs</strong> <strong>in</strong> miRNAs und<br />
miRNA B<strong>in</strong>destellen durch. Etwa 90 % der untersuchten pre-miRNA Sequenzen waren frei<br />
von Polymorphismen, und die größte Anzahl an <strong>SNPs</strong> war außerhalb der seed Region des<br />
miRNA guide Stranges lokalisiert. Weiterh<strong>in</strong> wurde e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere SNP-Dichte <strong>in</strong> vorhergesagten<br />
miRNA B<strong>in</strong>destellen als <strong>in</strong> selbige flankierenden Bereichen detektiert. Unter E<strong>in</strong>be<strong>zu</strong>g<br />
der Daten e<strong>in</strong>er vergleichbaren Studie von Chen et al. [89] demonstriert dies die starke<br />
negative Selektion von <strong>SNPs</strong> <strong>in</strong>nerhalb von miRNA-kodierenden Bereichen sowie miRNA<br />
B<strong>in</strong>destellen.<br />
E<strong>in</strong>hergehend mit e<strong>in</strong>er Reihe von Untersuchungen <strong>zu</strong>r biologischen Relevanz für <strong>Krankheits</strong>entstehung,<br />
-verlauf und -therapie erfolgt <strong>zu</strong>nehmend die Bestätigung e<strong>in</strong>er entscheidenden<br />
patho-mechanistischen Rolle von miR-<strong>SNPs</strong> [90–97].<br />
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