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Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

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6 Diskussion<br />

gleich bedeutsam für jede Ziel-RNA s<strong>in</strong>d. Damit s<strong>in</strong>d auch die Unterschiede <strong>in</strong> der Hemmung<br />

der kurzen und langen AGTR1 und ESR1 Reporter durch die entsprechenden siRNAs <strong>zu</strong> erklären.<br />

Die Reporter enthalten die identischen siRNA Erkennungsstellen jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

unterschiedlichen Sequenzkontext (kurz: firefly Luciferase, lang: AGTR1 bzw. ESR1 3’-UTR)<br />

und weisen deutliche Unterschiede <strong>in</strong> der siRNA-vermittelten Repression auf. Während die<br />

AGTR1 3’-UTR Reporter im Vergleich <strong>zu</strong> den kurzen Reportern deutlich stäker gehemmt<br />

werden, s<strong>in</strong>d die kurzen im Vergleich <strong>zu</strong> den langen ESR1 Reportergenen besser durch<br />

siRNAs hemmbar.<br />

Die Ergebnisse der siRNA Reporter-Assays zeigen ferner, dass e<strong>in</strong> mismatch zwischen<br />

Ziel-RNA und siRNA die siRNA-vermittelte Suppression z.T. sehr deutlich bee<strong>in</strong>flussen kann<br />

(siehe Abb. 5.8 und 5.46). In e<strong>in</strong>er Studie von Schwarz et al. [181] <strong>zu</strong>m Design von siRNAs,<br />

die zwischen Genen mit E<strong>in</strong>zelbasenaustauschen unterscheiden, lieferten Pur<strong>in</strong>-Pur<strong>in</strong> mismatches<br />

die größte Diskrim<strong>in</strong>ierung. Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls im AGTR1-<br />

System beobachtet. Der A-G mismatch zwischen AGTR1 A und der siAGTR1 C geht mit<br />

dem stärksten Verlust an Hemmung der 3’-UTR Reporter e<strong>in</strong>her. Für die kurzen AGTR1 Reporter<br />

konnte diese Beobachtung jedoch nicht bestätigt werden. Diese Diskrepanz bestätigt<br />

weiterh<strong>in</strong>, dass die strukturellen Eigenschaften e<strong>in</strong>er Ziel-RNA die Wirksamkeit und damit<br />

die Diskrim<strong>in</strong>ierung von siRNAs zwischen RNAs polymorpher Ziel-Gene bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> lässt sich feststellen, dass die verschiedenen 3’-UTRs durch die jeweiligen<br />

siRNAs unterschiedlich stark gehemmt werden. So zeigte die siTCF21-vermittelte Regulation<br />

der TCF21 3’-UTR Reporter e<strong>in</strong>e stärkere Hemmung als die siAGTR1-<strong>in</strong>duzierte Repression<br />

der AGTR1 3’-UTR Reporter. Die ESR1 3’-UTR Reporter wiesen die ger<strong>in</strong>gste siRNAvermittelte<br />

Hemmung auf. Diese unterschiedlichen Hemmwirkungen können auf Sequen<strong>zu</strong>nd<br />

Strukturunterschieden der jeweiligen Erkennungsstelle aber auch der siRNA selbst beruhen.<br />

Des Weiteren weisen die Vergleiche der Ergebnisse der siRNA und miRNA-Regulation<br />

darauf h<strong>in</strong>, dass sich die RNA-Varianten polymorpher Ziel-Gene <strong>in</strong> ihrer Zugänglichkeit für<br />

die beiden kle<strong>in</strong>en RNAs unterscheiden. So ist die AGTR1 3’-UTR C-Variante <strong>zu</strong>gänglicher<br />

für siRNAs (Transfektion-Assay, siehe Abb. 5.8; Anneal<strong>in</strong>g, siehe Abb. 5.11), die AGTR1<br />

3’-UTR A-Variante ist jedoch stärker durch miRNAs regulierbar (miRNA Transfektionsdaten<br />

mit beiden miR-155-Varianten, siehe Abb. 5.6).<br />

6.6 Erkenntnisse für <strong>zu</strong>künftige <strong>Analysen</strong> von miR-<strong>SNPs</strong><br />

6.6.1 RNA-Strukturvorhersage als pre-screen<strong>in</strong>g<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurden im Anschluss an die ersten <strong>Analysen</strong> im AGTR1- und<br />

ESR1-System Sekundärstrukturvorhersagen für weitere potentielle miR-<strong>SNPs</strong> durchgeführt.<br />

Nur für e<strong>in</strong>en der analysierten <strong>SNPs</strong>, NT5C2 rs10786736, wurden für beide SNP-Varianten<br />

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