Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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5.8 Untersuchungen im TCF21-System<br />
A<br />
TCF21 3′-UTR<br />
Pos. 1-2393<br />
TCF21 3′-UTR<br />
GGG<br />
SNP<br />
B<br />
TCF21 3′-UTR<br />
Pos. 126-325<br />
TCF21 200er<br />
GGG<br />
SNP<br />
Abbildung 5.47: Schematische Darstellung der verwendeten TCF21 <strong>in</strong> vitro Transkripte. (A) Gesamtlänge<br />
und (B) verkürztes TCF21 <strong>in</strong> vitro Transkript.<br />
Zunächst wurden die Gesamtlängen-<strong>in</strong> vitro Transkripte e<strong>in</strong>gesetzt, um e<strong>in</strong>e vergleichende<br />
RNA-Hydrolyse der TCF21 3’-UTR C-bzw. G-Variante vor<strong>zu</strong>nehmen. Wie <strong>zu</strong>vor beschrieben,<br />
wurden dafür die <strong>in</strong> vitro Transkripte durch chemische und enzymatische Hydrolyse<br />
gespalten, die Spaltprodukte <strong>in</strong> cDNA umgeschrieben und gelelektrophoretisch aufgetrennt<br />
(siehe 4.2.15). Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Abb. 5.48 gezeigt.<br />
Betrachtet man <strong>zu</strong>nächst die Ergebnisse der Pb 2+ -Hydrolyse (Abb.-Teil A), so s<strong>in</strong>d deutliche<br />
Unterschiede zwischen den beiden TCF21-Varianten <strong>zu</strong> erkennen. Die RNA-Positionen<br />
1068-1069 der TCF21 3’-UTR G- <strong>in</strong> Relation <strong>zu</strong>r C-Variante werden sichtlich stärker gespalten.<br />
Demgegenüber ist das 3’-Ende der miR-224 B<strong>in</strong>destelle (Positionen 1058-1064)<br />
des TCF21 3’-UTR C <strong>in</strong> vitro Transkripts wesentlich <strong>zu</strong>gänglicher für e<strong>in</strong>e Pb 2+ -vermittelte<br />
Hydrolyse. Diese Beobachtungen bestätigen die mittels mfold erzielten Ergebnisse <strong>zu</strong> den<br />
TCF21-Sekundärstrukturen (siehe 5.35). Hier wurde dieser Abschnitt für die C-Variante <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>es großen Loops, die G-Variante <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Stems vorhergesagt. Das 5’-<br />
Ende der TCF21 G miR-224-Erkennungssequenz (Positionen 1045-1049) weist <strong>zu</strong>sätzliche,<br />
schwache Pb 2+ -<strong>in</strong>duzierte Spaltprodukte auf.<br />
Auch die RNase T1-vermittelte RNA-Hydrolyse (Abb.-Teil C) zeigte Unterschiede <strong>in</strong> den<br />
Spaltmustern beider TCF21 3’-UTR-Varianten. Die gesamte Auftrennung der Hydrolyse mit<br />
der größten e<strong>in</strong>gesetzten RNase T1-Menge (2 u) zeigt für das TCF21 3’-UTR G <strong>in</strong> vitro<br />
Transkript deutlich schwächere Spaltprodukte. Dies lässt e<strong>in</strong>e gesteigerte Hydrolyse der <strong>in</strong>itialen<br />
Spaltprodukte vermuten. Daher werden im Folgenden ausschließlich die Ergebnisse<br />
der mittels ger<strong>in</strong>gerer RNase T1-Mengen (0,25 und 1 u) durchgeführte Hydrolyse betrachtet.<br />
Während die Positionen 1041 und 1046 noch vergleichbare Intensitäten der Spaltprodukte<br />
aufweisen, wird an Position 1053 bereits bei kle<strong>in</strong>ster RNase T1-Menge (0,25 u) e<strong>in</strong> deutlich<br />
stärkeres Spaltprodukt für die TCF21 G-Variante detektiert. Die Spezifität der RNase T1,<br />
die RNA ausschließlich an Guan<strong>in</strong>en <strong>zu</strong> spalten, erklärt das Auftreten e<strong>in</strong>es <strong>zu</strong>sätzlichen<br />
Spaltproduktes an der SNP-Position (1058) für das TCF21 G <strong>in</strong> vitro Transkript. Zudem ergibt<br />
die Hydrolyse des Guan<strong>in</strong>s an Position 1070 e<strong>in</strong> für die C-Variante des TCF21 <strong>in</strong> vitro<br />
Transkripts stärkeres Spaltprodukt.<br />
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