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Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

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1 Zusammenfassung<br />

Das Auftreten genetischer Variationen beim Menschen kann ursächlich verantwortlich für<br />

natürliche Unterschiede und gleichfalls an der Entstehung pathologischer Prozesse beteiligt<br />

se<strong>in</strong>. Den quantitativ größten Anteil an genetischen Variationen machen S<strong>in</strong>gle Nucleotide<br />

Polymorphisms (<strong>SNPs</strong>) aus. Die Identifizierung von <strong>SNPs</strong> und deren Korrelation mit Erkrankungen<br />

des Menschen ist Gegenstand vieler aktueller Studien <strong>in</strong> den Feldern der Humangenetik<br />

und molekularen Mediz<strong>in</strong>.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Vielzahl biologischer Prozesse nimmt die RNA-Interferenz, die Sequenz-spezifische<br />

Repression der Genexpression, e<strong>in</strong>e entscheidende regulatorische Rolle e<strong>in</strong>. Über die<br />

B<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er miRNA an e<strong>in</strong>e teilweise komplementäre Ziel-RNA kommt es post-transkriptionell<br />

<strong>zu</strong>r Suppression der Expression des Ziel-Gens. Das Auftreten von <strong>SNPs</strong> sowohl <strong>in</strong><br />

miRNAs als auch miRNA Ziel-Genen kann <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er veränderten miRNA-Regulation führen.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurden <strong>Analysen</strong> <strong>zu</strong>m E<strong>in</strong>fluss von pathologisch relevanten<br />

<strong>SNPs</strong> auf die miRNA-vermittelte Regulation durchgeführt, um mechanistische E<strong>in</strong>sichten <strong>in</strong><br />

<strong>zu</strong>grunde liegende molekulare Mechanismen e<strong>in</strong>er möglicherweise durch den SNP verursachten<br />

veränderten miRNA-Ziel-RNA-Interaktion näher <strong>zu</strong> untersuchen.<br />

Da<strong>zu</strong> wurden <strong>zu</strong>nächst <strong>Analysen</strong> mit dem AGTR1 SNP rs5186, der direkt <strong>in</strong> der B<strong>in</strong>destelle<br />

für miR-155 lokalisiert ist, durchgeführt. Die miR-155-vermittelte Regulation der beiden<br />

AGTR1-Varianten wurde im Luciferase Reporter-Assay mit unterschiedlichen Längen<br />

an AGTR1 Reportern und verschiedenen miRNA-Varianten analysiert. Die Ergebnisse ließen<br />

vermuten, dass die AGTR1 RNA-Sekundärstruktur e<strong>in</strong>en entscheidenden E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die differentielle miR-155-vermittelte Regulation beider AGTR1 SNP-Varianten hat. Mittels<br />

Computer-basierter Vorhersagen sowie <strong>in</strong> vitro Strukturprob<strong>in</strong>g-Experimenten wurden SNPkorrelierte<br />

strukturelle Änderungen der AGTR1 RNA-Struktur detektiert. Anhand der aus<br />

diesen Ergebnissen entwickelten Arbeitshypothese, dass SNP-korrelierte Änderungen der<br />

Sekundärstruktur <strong>zu</strong>r SNP-<strong>in</strong>duzierten Dysregulation der miRNA-Regulation beitragen, wurden<br />

weitere miR-<strong>SNPs</strong>, z.B. ESR1 SNP rs9341070, untersucht.<br />

Bee<strong>in</strong>flusst e<strong>in</strong> SNP die RNA-Struktur derart, dass auch weiter entfernt liegende miRNA<br />

B<strong>in</strong>destellen von der Strukturänderung betroffen s<strong>in</strong>d, so ist es denkbar, dass e<strong>in</strong> SNP über<br />

se<strong>in</strong>e unmittelbare Position h<strong>in</strong>ausgehend Auswirkungen auf die miRNA-Regulation e<strong>in</strong>er<br />

mRNA haben kann. Dies wurde mittels <strong>Analysen</strong> des außerhalb mehrerer miRNA B<strong>in</strong>destellen<br />

lokalisierten MRAS SNP rs9818870 untersucht. Die Ergebnisse aus Reporter-Assays<br />

unter Verwendung von miR-195 und Strukturprob<strong>in</strong>g-Experimenten bestätigen <strong>zu</strong>m e<strong>in</strong>en<br />

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