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Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...

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5.8 Untersuchungen im TCF21-System<br />

5.8.11 Zusammenfassung und Fazit der TCF21-<strong>Analysen</strong><br />

Die Assoziation der TCF21 C-Variante des <strong>SNPs</strong> rs12190287 mit CAD wurde mittels GWAS<br />

identifiziert [23]. Der SNP ist <strong>in</strong> der 3’-UTR der TCF21 mRNA <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er B<strong>in</strong>destelle für<br />

die miR-224 lokalisiert und die TCF21 C-Variante weist e<strong>in</strong>en C-G match an Position 4 ausgehend<br />

vom 5’-Ende der miRNA auf, woh<strong>in</strong>gegen die G-Variante durch e<strong>in</strong>en G-G mismatch<br />

an selbiger Position gekennzeichnet ist.<br />

Die systematische Vorhersage der TCF21 Sekundärstrukturen wies deutliche Unterschiede<br />

bezüglich der lokalen Struktur um den SNP bzw. die miR-224 B<strong>in</strong>destelle auf. Die SNP-<br />

Position der TCF21 C-Variante ist fast ausschließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Loop und die der G-Variante<br />

vornehmlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stem lokalisiert. Diese Struktur-Elemente konnten <strong>in</strong> allen vier <strong>zu</strong>r<br />

Faltung verwendeten Fenstergrößen (100, 200, 400 und 800 nt) beobachtet werden. Daher<br />

erfolgte e<strong>in</strong>e weitestgehend parallele Analyse von TCF21 3’-UTR Gesamtlänge und auf 200<br />

nt verkürzten TCF21-RNAs.<br />

E<strong>in</strong>e experimentelle Bestätigung von strukturellen Unterschieden beider TCF21-Varianten<br />

<strong>in</strong> der SNP-Region lieferten die Ergebnisse der Pb 2+ - bzw. RNase T1-vermittelten RNA-<br />

Hydrolyse. Die Untersuchung der miRNA-vermittelten Repression von TCF21 Luciferase<br />

Reporterkonstrukten durch die miR-224 und die miR-224_SNP <strong>in</strong> Zellkulturversuchen ergab,<br />

dass die TCF21 G-Reporteraktivität von beiden miRNA-Varianten reprimiert wurde, während<br />

die der TCF21 C-Variante nur miR-224-vermittelt gehemmt wurde. E<strong>in</strong>e Erklärung für die differenzierte<br />

Hemmung konnten die <strong>zu</strong>sätzlich durchgeführten RNA-Anneal<strong>in</strong>g-Experimente<br />

aufzeigen. So war e<strong>in</strong>e stark verm<strong>in</strong>derte RNA-RNA-Wechselwirkung zwischen TCF21 C<br />

und miR-224_SNP gegenüber den anderen RNA-miRNA-Komb<strong>in</strong>ationen <strong>zu</strong> beobachten.<br />

Für die TCF21 C-Variante waren nur Komplexe mit der miR-224 für die G-Variante h<strong>in</strong>gegen<br />

Komplexe mit beiden miR-224-Varianten detektierbar.<br />

Fazit<br />

Die Daten der TCF21-<strong>Analysen</strong> zeigen, dass der SNP rs12190287 e<strong>in</strong> weiteres Beispiel für<br />

e<strong>in</strong>en miR-SNP darstellt, der mit strukturellen Änderungen der Ziel-RNA korreliert ist. Die<br />

TCF21-Versuche zeigen weiterh<strong>in</strong>, dass anhand e<strong>in</strong>er systematischen RNA-Strukturvorhersage<br />

e<strong>in</strong>e geeignete Auswahl von RNA-Ausschnitten erfolgen kann, sodass Strukturunterschiede<br />

und die damit e<strong>in</strong>hergehenden funktionellen Unterschiede zweier RNA-Varianten<br />

auch mit verkürzten Ziel-Gen 3’-UTR Sequenzen nachgewiesen werden können. Anhand<br />

von <strong>in</strong> vitro Anneal<strong>in</strong>g-Versuchen konnten unterschiedliche RNA-RNA-Wechselwirkungen<br />

zwischen TCF21- und miR-224-Varianten detektiert werden, die ursächlich für e<strong>in</strong>e differentielle<br />

miRNA-vermittelte Regulation beider TCF21-Varianten <strong>zu</strong> se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t. Weiterführende<br />

detaillierte mechanistische Betrachtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Diskussion aufgeführt (siehe Kap. 6.2,<br />

6.4.2 und 6.6.2).<br />

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