Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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6.4 Detektion von RNA-RNA-Komplexen<br />
miRNAs können RNA-b<strong>in</strong>dende Prote<strong>in</strong>e mit der 3’-UTR e<strong>in</strong>er mRNA Sequenz-spezifisch<br />
<strong>in</strong>teragieren und so die Genexpression stimulieren oder <strong>in</strong>hibieren [44, 176]. So kann die<br />
B<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Prote<strong>in</strong>s an die Ziel-mRNA entweder die miRNA B<strong>in</strong>destelle blockieren oder<br />
aber die Zugänglichkeit für die miRNA erhöhen. Letzteres Szenario konnte für das RNA-<br />
B<strong>in</strong>deprote<strong>in</strong> Pumilio beobachtet werden [177, 178]. Kedde et al. konnten zeigen, dass es<br />
durch die B<strong>in</strong>dung von Pumilio an die 3’-UTR von p27 8 <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er lokalen Strukturänderung<br />
kommt [178]. Diese führt <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er verstärkten B<strong>in</strong>dung der miRNA an die p27 mRNA und ist<br />
mit e<strong>in</strong>er daraus resultierenden gesteigerten Hemmung der p27 Expression verbunden (siehe<br />
Abb.6.1). Auch die computer-basierten <strong>Analysen</strong> von Leibovich et al. [177] zeigten, dass<br />
Pumilio für die miRNA-Regulation von un<strong>zu</strong>gänglichen Ziel-mRNAs e<strong>in</strong>e Rolle spielt, <strong>in</strong>dem<br />
es durch B<strong>in</strong>dung an die RNA deren Sekundärstruktur öffnet und somit die Zugänglichkeit<br />
für miRNAs erhöht.<br />
Wachstumsfaktor<br />
Stimulation<br />
niedrige PUM1 Level<br />
p<br />
p27 3′-UTR<br />
hohe PUM1 Level<br />
(phosphoryliert)<br />
RISC<br />
miR-221/222<br />
p27<br />
Quieszenz<br />
Zellzyklus<br />
Abbildung 6.1: Modell der Funktion des RNA-B<strong>in</strong>deprote<strong>in</strong>s Pumilio bei der miRNA-vermittelten Regulation<br />
von p27. Erst nach B<strong>in</strong>dung von Pumilio an die 3’-UTR von p27 wird diese durch miR-221/222<br />
gehemmt, sodass der Übergang von Quieszenz <strong>in</strong> den Zellzyklus erfolgt. verändert nach [178]<br />
Interessanterweise enthält auch die AGTR1 3’-UTR e<strong>in</strong>e Pumilio Erkennungs-Sequenz,<br />
die etwa 600 nt stromabwärts vom SNP rs5186 lokalisiert ist (Daten nicht gezeigt). Dies<br />
lässt vermuten, dass auch die miRNA-Regulation der AGTR1 mRNA durch lokale Strukturänderungen,<br />
die durch die B<strong>in</strong>dung von Pumilio hervorgerufen werden, bee<strong>in</strong>flussbar ist.<br />
Ke<strong>in</strong>es der anderen hier untersuchten Gene enthält jedoch e<strong>in</strong>e Pumilio-Konsensussequenz<br />
<strong>in</strong> deren mRNA.<br />
6.4 Detektion von RNA-RNA-Komplexen<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurden k<strong>in</strong>etische RNA-RNA-Anneal<strong>in</strong>g-Experimente durchgeführt.<br />
Diese können E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> den Mechanismus der Wechselwirkungen zwischen RNAs<br />
8 auch Cycl<strong>in</strong>-dependent K<strong>in</strong>ase Inhibitor 1B bzw. Kip1<br />
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