Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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5.4 Untersuchungen im ESR1-System<br />
Im Gegensatz <strong>zu</strong>r miRNA-vermittelten Regulation der ESR1-Reporter zeigen diese h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Länge der authentischen ESR1-Sequenz e<strong>in</strong>e differenzierte Regulation durch<br />
siRNAs. E<strong>in</strong>e stärkere siRNA-vermittelte Hemmung weisen dabei die kurzen ESR1-Reporter<br />
auf. Jede der vier ESR1-Varianten wird durch die jeweilig vollständig komplementäre siRNA<br />
besser gehemmt als durch die siRNA, die e<strong>in</strong>en mismatch <strong>zu</strong>r Ziel-RNA aufweist. Die Unterschiede<br />
zwischen match und mismatch s<strong>in</strong>d jedoch für die siESR1 U ausgeprägter. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus wird jedes der vier ESR1-Konstrukte stärker durch die siESR1 U gehemmt.<br />
5.4.6 Sekundärstrukturvorhersage<br />
Für e<strong>in</strong>e vergleichende RNA-Strukturvorhersage der ESR1 rs9341070 C- und U-Variante<br />
wurden <strong>in</strong>sgesamt 155 Strukturen aus 400, 800 oder 1400 nt langen ESR1 Sequenzabschnitten<br />
mittels mfold berechnet und anschließend ausgewertet. Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
Tab. 5.5 aufgeführt.<br />
Tabelle 5.5: Ergebnisse der ESR1 RNA Sekundärstrukturvorhersage.<br />
SNP-Position ESR1 C ESR1 U<br />
gepaart 11 114<br />
ungepaart 144 41<br />
Summe analysierter Strukturen 155 155<br />
Strukturkontext des SNP<br />
Stem 11 114<br />
Loop 112 14<br />
Bulge 32 7<br />
Junction 0 20<br />
Die dargestellten Ergebnisse der mfold-Analyse lassen Unterschiede der Sekundärstruktur<br />
beider ESR1-Varianten vermuten. Während für die ESR1 C-Variante die SNP-Position<br />
vorwiegend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ungepaarten Zustand vorliegt (Loop), wurde die Lokalisation dieser <strong>in</strong>nerhalb<br />
der ESR1 U-Variante größtenteils gepaart (Stem) detektiert.<br />
Die <strong>in</strong> der Abb. 5.20 beispielhaft dargestellten Strukturen verdeutlichen jedoch, dass der<br />
SNP nur <strong>zu</strong> m<strong>in</strong>imalen lokalen Unterschieden <strong>in</strong> der vorhergesagten Sekundärstruktur führt.<br />
Der Abb.-Teil A (oben) zeigt jeweils e<strong>in</strong>en globalen Bereich, die Ausschnitte um die miR-122<br />
B<strong>in</strong>destelle s<strong>in</strong>d entsprechend im Abb.-Teil B (unten) stark vergrößert dargestellt. E<strong>in</strong> Vergleich<br />
beider ESR1-Strukturen (siehe Abb.-Teil A) zeigt, dass sich die Unterschiede auf den<br />
grau h<strong>in</strong>terlegten Bereich beschränken. Wie im Abb.-Teil B ersichtlich ist, bef<strong>in</strong>det sich das C<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ungepaarten Bereich, woh<strong>in</strong>gegen das U gepaart jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr ähnlichen<br />
Strukturkontext vorliegt.<br />
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