Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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6.5 siRNA-vermittelte Regulation polymorpher Ziel-Gene<br />
dungsenergien unterschiedliche Komplexe bzw. trotz ger<strong>in</strong>ger B<strong>in</strong>dungsenergien dennoch<br />
Komplexbildung nachweisbar ist. Dies bestätigt, dass auch andere Faktoren, wie z.B. die<br />
Zugänglichkeit der miRNA B<strong>in</strong>destelle, e<strong>in</strong>e entscheidende Bedeutung für die Stabilität der<br />
RNA-RNA-Wechselwirkung haben.<br />
Die Ergebnisse der miRNA Anneal<strong>in</strong>g-Versuche im TCF21-System zeigen ferner e<strong>in</strong>e starke<br />
Korrelation der beobachtete Komplexbildung zwischen miRNA und <strong>in</strong> vitro Transkript mit<br />
den Ergebnissen des Luciferase Reporter-Assays.<br />
6.4.2 siRNA-RNA-Komplexe als Modell des Anneal<strong>in</strong>gs komplementärer<br />
RNAs<br />
Sowohl die siRNA Anneal<strong>in</strong>g-Versuche im AGTR1- als auch TCF21-System korrelieren deutlich<br />
mit der im Transfektionsexperiment gemessenen siRNA-vermittelten Repression der Luciferase<br />
Reportergenexpression. Die Stärke der Komplexbildung g<strong>in</strong>g mit der Hemmung im<br />
Reporter-Assay e<strong>in</strong>her. Somit bestätigt sich die Beobachtung von Wünsche et al. [130], dass<br />
die biologische Aktivität von siRNAs mit der K<strong>in</strong>etik der RNA-RNA-Wechselwirkung korreliert.<br />
Auch die siRNA Transfektionsergebnisse im TCF21-System (siehe Abb. 5.46) zeigen,<br />
dass vergleichbar der miRNA-vermittelten Regulation der mismatch zwischen Ziel-RNA und<br />
siRNA e<strong>in</strong>en größeren E<strong>in</strong>fluss auf die Repression der TCF21 C-Variante hat . Die deutlich<br />
verr<strong>in</strong>gerte Repression durch siTCF21 G kann <strong>zu</strong>m e<strong>in</strong>en auf den vorliegenden C-C mismtach<br />
<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen se<strong>in</strong>. Andererseits sprechen die deutlichen Unterschiede der Hemmung<br />
der TCF21 C-Variante durch die siTCF21 C im Vergleich <strong>zu</strong>r siTCF21 G-<strong>in</strong>duzierten Repression<br />
der TCF21 G-Variante trotz identischer B<strong>in</strong>dungsenergien für e<strong>in</strong>e relevante Beteiligung<br />
der Sekundärstruktur. Derartige nicht ausschließlich durch thermodynamische Ansätze erklärbare<br />
Unterschiede wurden auch im Anneal<strong>in</strong>g-Experiment beobachtet (siehe Abb. 5.57).<br />
6.5 siRNA-vermittelte Regulation polymorpher Ziel-Gene<br />
Sowohl miRNAs als auch siRNAs s<strong>in</strong>d Oligonukleotid-basierte Regulatoren der Genexpression<br />
mit verwandten Wirkmechanismen. Studien <strong>zu</strong>m rationalen Entwurf von siRNAs dienen<br />
der Identifikation von Kriterien, die e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die Wirksamkeit von siRNAs<br />
ausüben. Reynolds et al. [122] verglichen z.B. die Hemmung zwei verschiedener mRNAs<br />
durch Analyse von je 90 siRNAs, deren Ziel-Sequenzen jeweils <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er 179 bp langen<br />
mRNA-Region liegen. Anhand der Ergebnisse wurden spezielle Kriterien aufgestellt,<br />
wie etwa <strong>zu</strong>m GC-Gehalt, <strong>zu</strong>m Vorhandense<strong>in</strong> von <strong>in</strong>verted repeats und <strong>zu</strong>r Basenpräferenz<br />
an bestimmten Positionen. Die Berücksichtigung derartiger Kriterien kann für das Design<br />
biologisch wirksamer siRNAs hilfreich se<strong>in</strong>. Zusätzlich legt die Bedeutung der strukturellen<br />
Zugänglichkeit e<strong>in</strong>er Ziel-RNA jedoch nahe, dass diese siRNA Sequenzmerkmale nicht<br />
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