Mechanistische Analysen zu Krankheits-korrelierten SNPs in ...
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5.3 Untersuchungen im AGTR1-System<br />
der 32 P-markierten miRNA guide Stränge.<br />
Die Tatsache, dass ke<strong>in</strong>e Komplexe zwischen AGTR1 und miR-155 <strong>zu</strong> detektieren waren,<br />
kann auf die relativ ger<strong>in</strong>gen B<strong>in</strong>dungsenergien (siehe Abb. 5.2) zwischen den beiden RNAs<br />
<strong>zu</strong>rückgeführt werden. Deren Werte ergeben sich aus dem Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />
von A-U Basenpaaren sowie G-U Wobble-Basenpaaren <strong>in</strong>nerhalb der RNA-RNA-Wechselwirkung.<br />
Im Vergleich <strong>zu</strong> G-C Basenpaaren bewirken diese aufgrund der thermodynamisch<br />
<strong>in</strong>stabileren B<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>e schwächere Wechselwirkung beider RNAs. Dies kann e<strong>in</strong>e Erklärung<br />
dafür se<strong>in</strong>, dass derartige Komplexe unter Verwendung der angewandten Methodik<br />
nicht detektierbar s<strong>in</strong>d.<br />
5.3.9 K<strong>in</strong>etik der B<strong>in</strong>dung von siRNAs an AGTR1 RNA <strong>in</strong> vitro Transkripte<br />
Nachdem e<strong>in</strong>e Detektion der Komplexbildung zwischen den AGTR1 <strong>in</strong> vitro Transkripten<br />
und partiell komplementären miR-155 bzw. miR-155_SNP guide Strängen mit Hilfe von<br />
Anneal<strong>in</strong>g-Experimenten nicht möglich war, wurde e<strong>in</strong> Anneal<strong>in</strong>g mit den entsprechenden<br />
siRNA guide Strängen durchgeführt. Wie <strong>in</strong> der Abb. 5.7 dargestellt, weisen die siRNAs<br />
e<strong>in</strong>e erhöhte Komplementarität <strong>zu</strong> den AGTR1 <strong>in</strong> vitro Transkripten auf. Die damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />
deutlich erhöhten B<strong>in</strong>dungsenergien führen <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er detektierbaren AGTR1-siRNA<br />
Komplexbildung, wie der Teil A der Abb. 5.11 zeigt. Die Quantifizierung der Komplexe ist im<br />
Teil B der Abb. 5.11 dargestellt. Diese zeigt e<strong>in</strong>e annähernd identische Geschw<strong>in</strong>digkeit der<br />
Komplexbildung beider <strong>in</strong> vitro Transkripte mit der siAGTR1 A. Dies lässt vermuten, dass der<br />
mismatch zwischen AGTR1 A und siAGTR1 C die Komplexbildungsrate nicht bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Gegensätzlich da<strong>zu</strong> zeigt sich <strong>zu</strong> jedem Zeitpunkt der Probeentnahme e<strong>in</strong>e stärkere Komplexbildung<br />
der siAGTR1 C mit den AGTR1 3’-UTR C <strong>in</strong> vitro Transkripten. Vergleicht man<br />
die Komplexbildung des AGTR1 A <strong>in</strong> vitro Transkripts mit den unterschiedlichen siRNAs, so<br />
wird deutlich, dass mit beiden siRNAs nahe<strong>zu</strong> identische Komplexe gebildet werden. Das<br />
AGTR1 <strong>in</strong> vitro Transkript C h<strong>in</strong>gegen b<strong>in</strong>det die beiden siRNAs unterschiedlich stark. Die<br />
vollständig komplementäre siAGTR1 C wird im Verhältnis <strong>zu</strong>r siAGTR1 A stärker gebunden.<br />
In der Tab. 5.4 s<strong>in</strong>d die Ratenkonstanten des AGTR1-siRNA-Anneal<strong>in</strong>gs dargestellt. Die<br />
durch vollständige Komplementarität beider RNAs gekennzeichneten Interaktionen weisen<br />
jeweils die höheren Werte jedoch auch Unterschiede untere<strong>in</strong>ander auf. Diese können z.B.<br />
durch das Vorliegen verschiedener Basenpaare an der SNP-Position erklärt werden (A-U vs.<br />
G-C).<br />
Unter Verweis auf die siRNA Transfektions-Daten (siehe 5.3.5) wird deutlich, dass die<br />
siAGTR1 A die Expression beide AGTR1 3’-UTR Varianten näherungsweise identisch reprimiert.<br />
Die siAGTR1 C unterscheidet zwischen den AGTR1-Varianten derart, dass die 100 %<br />
komplementäre Ziel-mRNA am stärksten gehemmt wird. Die Ergebnisse der Komplexbildung<br />
im Verlauf des Anneal<strong>in</strong>g-Versuchs stellen somit e<strong>in</strong>e schlüssige Erklärung der Repression<br />
der firefly Luciferase Reporter-Aktivitäten im Transfektions-Experiment dar.<br />
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