28.12.2014 Aufrufe

B E R I C H T

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AUSWERTUNG VON VIDEOAUFZEICHNUNGEN, BEAUFTRAGUNG EINES<br />

GUTACHTENS ZUM SCHUSSVERLAUF<br />

Nach Auffassung des PUA NSU erfolgte die vollständige Auswertung sichergestellter<br />

Videoaufzeichnungen, z. B. von privaten Geschäften, zu spät. Auch<br />

ein Gutachten zum Schussverlauf, aus dem unter anderem grobe Informationen<br />

zur Körpergröße eines Täters folgten, wurde nach Ansicht des PUA NSU<br />

zu spät beauftragt.<br />

In Bezug auf die Priorisierung und Durchführung von Ermittlungsmaßnahmen<br />

sowie die Auswertung sichergestellter Daten wird auf die Ausführungen zu<br />

den Kontrollstellenlisten verwiesen, die hier in gleicher Weise gelten.<br />

ERMITTLUNGEN IM PERSÖNLICHEN UMFELD DER BEIDEN POLIZEI-<br />

BEAMTEN, ANGEBLICHE KENNVERHÄLTNISSE, EWK KKK<br />

In seinem Bericht führt der PUA NSU aus, das er den Eindruck gewonnen habe,<br />

dass bei der Tat in Heilbronn weniger gründlich als in anderen Fällen im<br />

beruflichen und persönlichen Umfeld der Opfer ermittelt worden sei. Dadurch<br />

sei die KKK-Mitgliedschaft eines Vorgesetzten von Frau Kiesewetter erst<br />

2012 bekannt geworden. 57 In diesem Zusammenhang wird durch den PUA<br />

NSU die Frage erörtert, ob es sich bei den beiden Polizeibeamten um Zufallsopfer<br />

handelte. Darüber hinaus hat sich der PUA NSU damit befasst, dass der<br />

Onkel der ermordeten Polizistin Kiesewetter, ein Kriminalbeamter aus Thüringen,<br />

bei seiner ersten Zeugenbefragung direkt nach der Tat in Heilbronn angab,<br />

dass die Tat etwas mit den „Türkenmorden“ zu tun habe.<br />

Zum Mord und versuchten Mord in Heilbronn ist festzuhalten, dass bereits<br />

wenige Stunden nach der Tat Ermittlungen im privaten und beruflichen Umfeld<br />

beider Opfer aufgenommen wurden. Nach Übernahme der Ermittlungen<br />

durch das LKA BW im Frühjahr 2009 wurden die Ermittlungen im Opferumfeld<br />

erneut intensiv fortgeführt und als ein Ermittlungsschwerpunkt der Soko Parkplatz<br />

festgelegt. Nach Bekanntwerden des NSU im November 2011 wurden<br />

erneut Vernehmungen unter den neuen Gesichtspunkten durchgeführt.<br />

57 vgl. Drucksache des Dt. Bundestages 17/14600, S. 180 ff., 463, 656 f.<br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!