B E R I C H T
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
wurden. Dem NSU ist es danach darauf angekommen, die eigene Macht zu<br />
demonstrieren und gleichzeitig die Ohnmacht des Staates bloßzustellen.<br />
ERMITTLUNGEN DURCH DAS LKA BW<br />
Nach Auffassung des PUA NSU hätten die Ermittlungen von Beginn an durch<br />
das LKA BW geführt werden sollen.<br />
Für die Bearbeitung von Kapitaldelikten sind auch heute die regionalen Polizeipräsidien<br />
zuständig. Aufgrund der dort vorhandenen kriminalpolizeilichen<br />
Expertise insbesondere bei der Sachbearbeitung von Leichensachen und Tötungsdelikten<br />
ist diese Regelung, insbesondere auch in Abgrenzung zum LKA<br />
BW und umso mehr nach Umsetzung der Polizeireform, grundsätzlich richtig.<br />
Das LKA BW unterstützt die jeweiligen Ermittlungen mit einem umfassenden<br />
Serviceangebot (Telekommunikationsüberwachung, Operative Fallanalyse,<br />
kriminaltechnische Spurenauswertung etc.).<br />
VERZÖGERUNGEN DURCH PHANTOMSPUR, AUFARBEITUNG DER<br />
„WATTESTÄBCHEN-PROBLEMATIK“<br />
Als wesentliche Ursache für angebliche Ermittlungsverzögerungen sieht der<br />
PUA NSU die anfängliche Konzentration auf die später als Trugspur festgestellte<br />
DNA-Spur einer unbekannten weiblichen Person (uwP).<br />
Die Ermittlungen zur „uwP-Spur“ haben selbstverständlich Ermittlungskapazitäten<br />
gebunden. Aufgrund der damaligen Bewertung waren entsprechende<br />
Prioritätensetzungen, insbesondere aufgrund des Fehlens anderer „heißer<br />
Spuren“, auch richtig und notwendig. Andere Spuren wurden allerdings weiterhin<br />
parallel verfolgt. Der ehemalige Leiter der Soko Parkplatz führte bei<br />
seiner Befragung durch den PUA NSU aus, dass nach der Feststellung der<br />
Trugspur die Ermittlungsergebnisse noch einmal umfassend durch ein Spurencontrolling<br />
überarbeitet wurden, um sicherzustellen, dass nicht andere tatrelevante<br />
Spuren übersehen wurden. Auch der damals sachleitende Staatsanwalt<br />
führte bei seiner Befragung durch den PUA NSU aus, dass keine ent-<br />
73