13.07.2015 Aufrufe

wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kiemenbäuuic. 165IX, Kienieiibäuiiie.Als Athmungsorgane der Seewalzeu werden fast allgeme<strong>in</strong> zwei hohle,dünnwandige, verästelte Orgaue betrachtet, welche <strong>in</strong> das vordere Endedes Enddarmes e<strong>in</strong>münden, der dadurch die Bedeutung e<strong>in</strong>er Kloake bekommt.Wegen ihrer später (<strong>in</strong> Kapitel Physiologie) noch näher zu besprechendenFunktion <strong>und</strong> mit Rücksicht auf ihre Gestalt hat man ihnendieNamen Wasserlungen, Lungenbäume, Lungen, Wasser,röhren, Athmungsbäume, Kiemenbäume, baumförmige Organegegeben. Trotzdem die Bezeichnuug Lunge im Vergleich zur sonstigenAnwendung dieses Namens recht ungeschickt gewählt ist, hat sie sichdennoch so e<strong>in</strong>gebürgert, dass sie wohl kaum noch durch die richtigere,übrigens auch schon von Oken (194) angewandte Benennung Kiemewird verdrängt vrerden können. Immerh<strong>in</strong> wollen wir den Versuch dazumachen <strong>und</strong> sie im Folgenden als Kiemen oder Kiemenbäume bezeichnen.Ihre Entdeckung verdankt man, nachdem sie sich der Kenntnise<strong>in</strong>es Bohadsch <strong>und</strong> Strussenfelt noch vollständig entzogen hattensden Untersuchungen von Pallas <strong>und</strong> 0. F. Müller. Indessen gabendiese Forscher ihnen e<strong>in</strong>e von unseren jetzigen Anschauungen sehr abweichendeDeutung. Pallas (195), der sie bei Colochirus dol'wlum (Pall.)beobachtete, sah <strong>in</strong> ihnen die Eierstöcke <strong>und</strong> war der ebenso irrthümlichenAnsicht, dass sie am Schlünde ihren Anfang nähmen. E<strong>in</strong>en Fortsehrittstellen bereits die auf Holothuria tremula Gunn. bezüglichen Angabenvon 0. Fr. Müller (189) dar, der sie ,,Fettgefässe" nannte <strong>und</strong> als e<strong>in</strong>eaufgeblasene, weisse Wolke schildert, welche dem Darme aufliegt <strong>und</strong>aus zwei biegsamen Aesten besteht; die Aeste geben viele kle<strong>in</strong>e Zweigeab <strong>und</strong> diese wieder s<strong>in</strong>d aus vielen kle<strong>in</strong>en, ane<strong>in</strong>ander gehäuften „Fett-Bläsle<strong>in</strong>" gebildet. Als Athmungsorgane deutete sie zuerst Cuvier (46)<strong>und</strong> beschrieb sie bei Holothuria üibulosa (Gmel.) <strong>in</strong> ganz zutreffenderWeise als zwei häutige, hohle, baumförmig verästelte Organe, deren geme<strong>in</strong>schaftlicherStamm sich <strong>in</strong> die Kloake öffnet <strong>und</strong> deren Inneres mitWasser gefüllt ist;das e<strong>in</strong>e Organ werde durch e<strong>in</strong>e Art Mesenteriumfestgehalten, das andere werde von den Darmgefässen umflochten <strong>und</strong> nehmese<strong>in</strong>e Stelle zwischen den Darmschenkeln e<strong>in</strong>. Tiedemann (273) schlosssich dieser Schilderung <strong>und</strong> Deutung Cuvier 's an <strong>und</strong> führte sie weiteraus durch den Nachweis der Muskelschicht <strong>in</strong> der Wandung der Organe.Dass es aber auch Seewalzen gibt, denen diese Organe gänzlichfehlen, stellte Jäger (110) bei tropischen Synaptiden fest. Jägerwar auch schon geneigt, den Chiridota- kxitxi gleichfalls den Besitz derKiemenbäume abzusprechen, während Brandt (33) die gegentheiligeMe<strong>in</strong>ung vertrat, dass die Gattung Chiridota <strong>und</strong> ebenso Liosoma sichgerade durch den Besitz der Kiemenbäume von Synapta unterscheide.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!