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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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Verhalten gegen starke Reizungen. 421stücke ause<strong>in</strong>ander. Das völlig abgetrennte H<strong>in</strong>terstück bleibt noch 3 bis4 Tage bewegungst'iihig <strong>und</strong> stirbt dann ab. Wie auch Ayres (7) anderselben Synaptenart beobachtete, vermag sich die Abschnümng <strong>und</strong>Abwerfung e<strong>in</strong>es H<strong>in</strong>terstückes an e<strong>in</strong> <strong>und</strong> demselben Kopfstück vielmalszu v^iederholen, sodass schliesslich das zuletzt übrig bleibende Kopfstücknur noch aus dem allervordersten Abschnitt des ganzen Thieres, mitFühlern, R<strong>in</strong>gkanal <strong>und</strong> Kalkr<strong>in</strong>g, besteht. Die abgeworfenen H<strong>in</strong>terstückedagegen haben, wie J oh. Müller (183) 3<strong>in</strong> Si/napta digitata wahrnahm,die Fähigkeit sich weiter zu zerstückeln, vollkommen e<strong>in</strong>gebüsst,obwohl sie auch bei dieser Art noch e<strong>in</strong>en ganzen Tag lang bewegungsfähigbleiben. Job. Müller (185) erwähnt auch schon der für dieNervenphysiologie bemerkenswerthen <strong>und</strong> von Baur (10) bestätigten Thatsache,dass e<strong>in</strong>e Durchschneidung des R<strong>in</strong>gnerven dem Kopfstücke dieFähigkeit der weiteren Zerstückelung raubt. Alle bisher erwähntenForscher sehen <strong>in</strong> der Selbstzerstückelung nur die Wirkung e<strong>in</strong>er kräftigenContraction der Körpermuskulatur. Wenn aber Baur (10) dabei nichtnurVdie R<strong>in</strong>gmuskeln, sondern auch die Längsmuskeln der Körperwandactiv betheiligt se<strong>in</strong> lässt, so sche<strong>in</strong>t mir das mit der Beobachtung unvere<strong>in</strong>bar,dass die E<strong>in</strong>schnürung von e<strong>in</strong>er Anschwellung des H<strong>in</strong>terstückesbegleitet ist. Er me<strong>in</strong>t, dass zuerst die R<strong>in</strong>gmuskelfasern e<strong>in</strong>e starkeE<strong>in</strong>schnürung hervorbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> „darauf die Längsmuskeln durch Verkürzung<strong>in</strong> entgegengesetzten Richtungen die Cont<strong>in</strong>uitätstrennung an dere<strong>in</strong>geschnürten Stelle vollziehen'^ Wie die Längsmuskeln auf solcheWeise zugleich e<strong>in</strong>e Anschwellung des H<strong>in</strong>terstückes möglich machen, istmir ebenso unverständlich wie der Umstand, dass sie bei ihrer angenommenenContraction nicht zunächst die von den R<strong>in</strong>gmuskeln erzeugteE<strong>in</strong>schnürung wieder ausgleichen. Wenn man überlegt., dass die Längsmuskelnnach <strong>in</strong>nen vor der R<strong>in</strong>gmuskulatur liegen <strong>und</strong> bei der Selbstzerstückelungdes Thieres e<strong>in</strong>e Cont<strong>in</strong>uitätstrennung erleiden müssen, sosche<strong>in</strong>t es mir wahrsche<strong>in</strong>licher <strong>und</strong> ganz ausreichend, dass die R<strong>in</strong>gmuskulaturalle<strong>in</strong> activ betheiligt ist, dass dagegen die Längsmuskeln sichverhalten. Dann erklärt sich auch das Anschwellen desganz passiv h<strong>in</strong>teren Körperstückes. Auch wird es den R<strong>in</strong>gmuskeln leichter fallen,die Längsmuskeln zu durchschnüren, wenn diese sich im Zustande derErschlaffung, nicht <strong>in</strong> dem der Contraction bef<strong>in</strong>den. Dass ganz jungeThiere nach Baur (10) sich im Gegensatze zu den erwachsenen niemalszerstückeln, sche<strong>in</strong>t darauf zu beruhen, dass ihre R<strong>in</strong>gmuskelnnoch nichtkräftig genug s<strong>in</strong>d um e<strong>in</strong>e Zerstückelung herbeizuführen.Semon (235) beobachtete ferner, dass die Synapten, wenn sie ergriffenwerden, gerade an der Stelle, an welcher sie gepackt s<strong>in</strong>d, dieZerschnürung vornehmen. Auf solche Weise befreit sich das Kopfstück<strong>und</strong> vergräbt sich alsdann eilig im Sande. Er schliesst daraus, dassdie Selbstzerstückelung für diese Thiere e<strong>in</strong>e Art von Schutzmittel ist,durch welches sie sich unter Preisgabe ihres H<strong>in</strong>terstückes ihren Fe<strong>in</strong>denzu entziehen vermögen. Das Kopfstück sche<strong>in</strong>t sich nach Baur (10)

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