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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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Phylogenie. 457der Synaptiden aber zu unterschätzen, was wieder dadurch veranlasst ist,dass ihm der scharfe Unterschied im Ursprünge der Fühlerkanäle derSynaptiden zu dem aller anderen Holothurien nicht klar geworden ist<strong>und</strong> dass er an der irrthümlichen Me<strong>in</strong>ung festhält, e<strong>in</strong> Tlieil der Molpadiidenentbehre der Radialkanäle.Den Semper'schen Standpunkt, dass die Synaptiden Urformen seien,nehmen dagegen wieder die beiden Sara s<strong>in</strong>*) e<strong>in</strong>. Der Unterschiedihrer Auffassung von derjenigen Semper's liegt aber e<strong>in</strong>mal dar<strong>in</strong>, dasssie die <strong>in</strong>zwischen entdeckten Elasipoden zwischen die Fedata <strong>und</strong> Apodae<strong>in</strong>schieben, zweitens dar<strong>in</strong>, dass sie — freilich ohne es deutlich auszusprechen— <strong>in</strong> die Stammgruppe der Apoda nicht nur die Synaptiden,sondern auch die Molpadiiden rechnen**). Indessen sche<strong>in</strong>en sie auf dieletztgenannte Familie überhaupt ke<strong>in</strong>e besondere Rücksicht genommen zuhaben <strong>und</strong> unter den Apoda doch <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie immer nur an dieSynaptiden zu denken. Nach ihrer Ansicht s<strong>in</strong>d die Fedata aus denElasipoden <strong>und</strong> diese aus den Apoda entstanden. Als e<strong>in</strong>zigen Gr<strong>und</strong>für die Ableitung der Fedata aus den Elasipoda führen sie die grosseAehnlichkeit an, welche junge Cucumarien, wie sie Selenka (231) <strong>dargestellt</strong>hat, mit Elasipoden besitzen, <strong>in</strong>dem dieselben mit fünf Fühlern,fünf Radialkanälen, nach aussen geöffnetem Ste<strong>in</strong>kanal <strong>und</strong> Füsschen ane<strong>in</strong>em der Radialkanäle ausgestattet s<strong>in</strong>d. Leider ist nun aber dieSelen ka'sche Darstellung, auf welche sich die beiden Sara s<strong>in</strong> berufen,gerade <strong>in</strong> dem hier wichtigsten Punkte vollständig falsch. Bei den jungenCucumarien s<strong>in</strong>d die Beziehungen der fünf primären Fühler zum R<strong>in</strong>gkanal<strong>und</strong> den Radialkanälen ganz andere als man nach Selenkaglauben sollte; die Fühlerkanäle entspr<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>eswegs aus dem R<strong>in</strong>g-sondern aus den Radialkanälen <strong>und</strong> zwar <strong>in</strong>kanal, wie Selenka angibt,der sonderbaren, aber regelmässigen Vertheilung, dass der mediane ventrale<strong>und</strong> der l<strong>in</strong>ke dorsale Radialkanal je zwei Fühlerkanäle, der rechtedorsale Radialkanal nur e<strong>in</strong>en Fühlerkanal, die beiden seitlichen ventralenRadialkanäle aber gar ke<strong>in</strong>e Fühlerkanäle abgeben***). Bei ihrem Vergleicheder Elasipoden mit jungen Cucumarien übersehen die Sara s<strong>in</strong> 'saber auch den Umstand, dass bei Elasipoden stets m<strong>in</strong>destens 10 Fühlerda s<strong>in</strong>d, während die junge Cucumarie deren nur 5 besitzt, <strong>und</strong> dass wirke<strong>in</strong>e Elasipodenform kennen, welche so wie die jungeCucumaria nurim mittleren ventralen Radius Füsschen trägt.— Um die Ableitung derElasipoden von den Apoda zu begründen,an, dass die Elasipoden e<strong>in</strong> Stadium mit 5 Fühlern,führen die beiden Saras<strong>in</strong> nuraber ohne Radial-*) Paul <strong>und</strong> Fritz Saras<strong>in</strong>, Ergebnisse natur<strong>wissenschaftlich</strong>er Forschungen aufCeylon, I. Bd., 3. Heft, Wiesbaden 1888, S. 140 u. 152.**) Man muss das daraus schliessen, dass sie immer nur von den Peclata, Elasijwda<strong>und</strong> Apoda sprechen, also der Th6el-Lampert'schen E<strong>in</strong>theilung folgen, nach welcher dieMolpadiiden zu den Apoda gehören.***) Vergl. me<strong>in</strong>e Mittheilung: Zur Entwicklungsgeschichte der Holothurien. Sitzungsberichteder Berl<strong>in</strong>er Akademie 1891, Nr. X.

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