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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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4X4Seewalzen.die Molpadiiden ihre Ortsbewegung durch wellenförmige*) Contractionen<strong>und</strong> schlängelnde Biegungen ihres Körpers, wobeisie sich unter Beihülfe der Fiibler gegen die Unterlage oder den sie r<strong>in</strong>gsumgebenden Saud <strong>und</strong> Schlamm anstemmen <strong>und</strong> weiter schieben.E<strong>in</strong>e oftmals erörterte <strong>und</strong> doch noch nicht befriedigend gelöste Frageist die, ob den Synaptiden bei ihrer Locomotion die Kalkkörper, <strong>in</strong>sbesonderedie Anker <strong>und</strong> die Rädchenpapillen, von Vortheil s<strong>in</strong>d. Dar<strong>in</strong>s<strong>in</strong>d freilich alle neueren Forscher seitQuatrefages (210) e<strong>in</strong>ig, dassman ke<strong>in</strong>e activen Bewegungsorgane <strong>in</strong> ihnen erblicken kann; denn wieSemper (238) bervorhebt, s<strong>in</strong>d die Anker zwar beweghch mit den Ankerplattenverb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> hebeln auf deren Bügeln, aber es fehlen ihnenalle <strong>und</strong> jede Muskeln, welche diese Bewegungen zu selbständigen machenkönnten. Semper hat sich durch unmittelbare Beobachtung grossertropischer Synapten, namentlich der Synapta heselii Jag., mit Bestimmtheitdavon überzeugt, dass die Anker weder als active Locomotionsorgane,noch auch als active Klamnierorgane benutzt werden. Das geht auchschon dnraus hervor, dass nach den von Semper an tropischen, <strong>und</strong> vonQuatrefages (210) <strong>und</strong> Semon (235) an europäischen Synapten angestelltenBeobachtungen die Thiere sich <strong>in</strong> normalem Zustande ane<strong>in</strong>andersowie an Ste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Pflanzen vorbeischieben ohne irgendwo hängenzu bleiben. Das Hervortreten der Anker <strong>und</strong> das dadurch bewirkte Klettender Synaptenhaut tritt erst bei unsanfter Berührung oder irgendweich'anderer Reizung auf <strong>und</strong> wird um so bemerklicher, je grösser, zahlreicher<strong>und</strong> je oberflächlicher gelagert die Anker s<strong>in</strong>d. So klettet die Synaptaglahra Semp. überhaupt nicht, weil ihre Anker zu tief im Innern der Hautliegen ,während von den europäischen Arten die Synapta hispida stärkerklettet als die <strong>in</strong>haerens <strong>und</strong> diese stärker als die digitata**). Dabeibrauchen die Anker die oberste Hautschicht nicht vollständig zu durchbrechen,sondern nur stark hervorzuwölben. Bleiben die Anker des gereizten<strong>und</strong> dadurch klettend gewordenen Thieres irgendwo hängen, sowerden sie abgebrochen oder ausgerissen, gehen also verloren, wenn dasThier sich durch se<strong>in</strong>e Körperbewegungen losreisst. Sempersieht demnach<strong>in</strong> dem Kletten <strong>und</strong> Anhaften e<strong>in</strong>e durchaus passive, dem Willendes Thieres vollständig entzogene Ersche<strong>in</strong>ung. Semon aber glaubt demWillen des Thieres dennoch e<strong>in</strong>e, wenn auch nur <strong>in</strong>directe Betheiligungan dem Kletten zuschreiben zu müssen. Er me<strong>in</strong>t, dass die Thiere im*) Mertens (154) beschreibt diese Bewegungen bei der Synapta beselii als „abwecbselndeblasenförmige Anschwellungen der Haut". Semper (23S)schildert sie bei derselbenArt als wellenförmig von vorn nach h<strong>in</strong>ten fortschreitende Contractionen des Leibes.Quatrefages (210) bemerkte aber bei Synapta <strong>in</strong>haerens, dass diese wellenförmigen Contractionenbald von vorn nach h<strong>in</strong>ten, bald aber auch umgekehrt von h<strong>in</strong>ten nach vorn fortschreiten.**) Von e<strong>in</strong>zelnen aussereuropäischen Arten wird e<strong>in</strong> besonders starkes Kletten hervorgehoben,so von Synapta benedeni var. durch Lampert (Zoolog. Jahrb. IV, 1889)<strong>und</strong> vonSynapta reticulata Semp., hallipeplos Sluit. ,rodea Sluit. durch Sluiter (242 <strong>und</strong> <strong>in</strong> derselbenZeitschrift, Bd. 49, 1889).

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