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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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418 Seewalzen.— zur Nahrungszufuhr benutzen. Vermuthen darf man bei dem Mangelbestimmter Beobachtungen, dass auch die Elasipoden <strong>und</strong> die Molpadiidensich ebenso verhalten.V. Verlialten gegen starke Reizungen.Schon verschiedene ältere Forscher,z. B. Bohadsch (30) <strong>und</strong>0. F. Müller (189) berichten von der Eigenthümlichkeit der Holothurienauf starke Reize ihre E<strong>in</strong>geweide auszustossen. Namentlich s<strong>in</strong>des viele Aspidochiroten, vs^elche diese auffallende Ersche<strong>in</strong>ung zeigen,weshalb es bei manchen Arten derselben nur durch besondere Vorsichtsmaassregelngel<strong>in</strong>gt sieganz unversehrt zu conserviren. Anhaltendeunsanfte Berührung, längere Gefangenschaft, Herausnehmen aus demWasser, E<strong>in</strong>setzen <strong>in</strong> süsses Wasser oder We<strong>in</strong>geist <strong>und</strong> andere ähnlicheReize, nach Krukenberg (128) auch Mangel an Öauerstofi", s<strong>in</strong>d diehäufigsten Ursachen, welche das Ausstossen der E<strong>in</strong>geweide veranlassen.Dazu kommt als e<strong>in</strong>e weitere Ursache bei e<strong>in</strong>igen Dendrochiroten nachNoll's (190a) Vermuthung e<strong>in</strong>e Legenoth (s. S. 423). Wie Tiedemann(273) an Holothuria tuhidosa beobachtete, geht dem Ausstossen e<strong>in</strong>eheftige Zusammenziehung des ganzen Körpers voraus. Dadurch wird e<strong>in</strong>solcher Druck auf die im Inneren der Leibeshöhle bef<strong>in</strong>dlichen Organeausgeübt, dass der Darm <strong>in</strong> der Gegend des Magens zerreisst <strong>und</strong> mitsammtdem freien rechten*) Kiemenbaume zur Kloakenöfifnung h<strong>in</strong>ausgetriebenwnrd. Der l<strong>in</strong>ke Kiemenbaum, ferner Schl<strong>und</strong>, Kalkr<strong>in</strong>g <strong>und</strong>Wassergefässr<strong>in</strong>g, sowie die Geschlechtsorgane bleiben dabei <strong>in</strong> der Regelunversehrt <strong>in</strong> der Leibeshöhle zurück. Dass der Darm gerade h<strong>in</strong>ter demSchlünde durchreisst, wird bei den Aspidochiroten dadurch begünstigt,dass gerade <strong>in</strong> dieser Gegend, wie S. 153 — 154 näher erläutert, dieDarmmuskulatur entweder e<strong>in</strong>en Wechsel ihrer Anordnung oder e<strong>in</strong>eUnterbrechung besitzt. Bei Holothuria tremula sah 0. F. Müller, dasszunächst Theile des Kiemenbaumes aus der Kloake austreten, denen dannder Darm folgt. Aber erst Sem per (238) stellte durch Beobachtungenan zahlreichen tropischen Aspidochiroten fest, dass bei dem Ausstossenke<strong>in</strong>erlei Umstillpung der Organe e<strong>in</strong>tritt, wie es der Fall se<strong>in</strong> müsste,wenn die Kloakenwand unversehrt bliebe, sondern dass <strong>in</strong> dieser Wande<strong>in</strong>e Zerreissung auftritt <strong>und</strong> dann durch das so entstandene Loch dieE<strong>in</strong>geweide ihren Weg nach aussen nehmen. Der ganze Vorgang, dasAbreissen des Darmes sowohl wie das Ausstossen, lässt sich, wie mirsche<strong>in</strong>t, durch den Druck erklären, welchen der Körper<strong>in</strong>halt durch die<strong>in</strong>tensive Zusammenziehung der Körperwand erfährt, ohne dass man füre<strong>in</strong>en Theil des Vorganges, nämlich die Darmzerreissung, auch noch e<strong>in</strong>eenergische Contraction der Darmmuskulatur, wie Krukenberg (128)anzunehmen braucht.me<strong>in</strong>t,*) Den Tiedemann irrthümlich den l<strong>in</strong>ken nennt, vergl. Anm. S. 169.

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