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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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Näclitliche Lebensweise. 415normalen Zustande nur deshalb nicht kletten, weil die ganze Körperoberflächevon dem Hautschleime S. (s. 384) tiberzogen sei, welche das Haftvermögensuspendire. Sobald aber e<strong>in</strong>e Reizung des Thieres e<strong>in</strong>tritt,werde die Schleimabsonderung unter E<strong>in</strong>fluss des Willens e<strong>in</strong>gestellt, dernoch vorhandene Schleim werde vom umgebenden Seewasser fortgewaschen,sodass nunmehr das früher durch den Schleim verh<strong>in</strong>derte Haftvermögenzur Geltung kommen könne. Mir kommt diese Ansicht, dieübrigens von Semon auch nur als e<strong>in</strong>e Vermuthung geäussert wordenist, reichlich gekünstelt vor; jedenfalls bedarf sie zu ihrer ausreichendenBegründung e<strong>in</strong>er Prüfung durch nähere Untersuchungen.Wenn nun aber das Anhaften der hervorgetretenen Anker so, wieSem per me<strong>in</strong>t, nur etwas Zufälliges, re<strong>in</strong> Passives ist,was am lebendenunversehrten Thiere ke<strong>in</strong>e dem Willen unterworfene Rolle spielt, so mussdie etwaige Bedeutung der Anker für die Locomotion e<strong>in</strong>e anderese<strong>in</strong>. In dieser Richtung dürfte Quatrefages (210), dem sich Semon(235) anschliesst, das Richtige getroffen haben, wenn er behauptet, dassdie Anker bei den wellenförmig wechselnden Contractionen <strong>und</strong> Anschwellungendes Körpers passiv aufgerichtet werden <strong>und</strong> dann, <strong>in</strong>demsie durch die bedeckende Haut h<strong>in</strong>durch gegen die Unterlage anstemmen,als Stützpunkte für das AVeiterschieben des Körpers dienen. In ähnlicherWeise mögen auch die Rädchenpapillen der Chirodoten, sowie dieKalkkörper der Molpadiiden den Thieren von e<strong>in</strong>igem Vortheil bei ihrenOrtsbevvegungense<strong>in</strong>.Schwimmbewegungen s<strong>in</strong>d bis jetzt nur von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Holothuriesicher bekannt. Sars (120) beobachtete, dass se<strong>in</strong> deshalb sogenannter Stichopus natans sich schwimmend fortbewegt, <strong>in</strong>dem er ähnliche<strong>in</strong>er Planarie oder e<strong>in</strong>em Blutegel den ganzen Körper auf <strong>und</strong> niederkrümmt.III.Näclitliclie Lebensweise.Schon Dalyell (48) machte die Beobachtung, dass manche Holothurien,<strong>in</strong>sbesondere die von ihm als Holothuria pentades <strong>und</strong> fusus bezeichnetenDendrochiroten bei Nacht lebhafter s<strong>in</strong>d als bei Tage. Ebensohatte schon Quatrefages (210) bemerkt, dass die Synapta <strong>in</strong>haerensbei Tage weniger lebhaft zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>e. Auf Gr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen,allerd<strong>in</strong>gs nicht näher dargelegten Wahrnehmungen kam dann Sem per(238) zu der Ansicht, dass wohl ausnahmslos alle Holothurien e<strong>in</strong> nächtlichesLeben führen. Neuerd<strong>in</strong>gs hat nur noch Sluiter (242) hieraufbezügliche Mittheilungen gemacht; nach se<strong>in</strong>en Beobachtungen kriecht dieHolothuria squamifera Semp. nur bei Nacht langsam im Schlamme umher,während sie am Tage ruhig au e<strong>in</strong>er Stelle verharrt, <strong>und</strong> von Colochirusscandens <strong>und</strong> Haplodactyla punctata konnte er feststellen, dass sie nur beiNacht ihre Fühler zur Entfaltung br<strong>in</strong>gen.

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