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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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444 Seewalzen.unsichere Ergebnisse herauskommen,wenn der Paläontologe mehr, alser zu beweisen <strong>in</strong> der Lage ist, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e F<strong>und</strong>e h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>deutet <strong>und</strong> zugleichke<strong>in</strong>e genaue Kenntniss der lebenden Formen besitzt. Dass derartigeErgebnisse für die Errichtung phylogenetischer Speculationsgebäudee<strong>in</strong> Boden wie Sand s<strong>in</strong>d, bedarf weiter ke<strong>in</strong>es Nachweises.E<strong>in</strong>ige Jahre später als Etheridge hat Pocta (206)die Aufmerksamkeitauf e<strong>in</strong>ige unregelmässig umgrenzte, durchlöcherte Kalkplättchen gelenkt,welche er <strong>in</strong> Schichten der böhmischen Kreideformation antraf. DiePlätteben s<strong>in</strong>d 0,09^— 0,14 mm gross <strong>und</strong> sehr dünn; die Löcher s<strong>in</strong>dziemlich regellos gestellt. Er bezeichnet die Plättchen als „'? Psolus'^ <strong>und</strong>me<strong>in</strong>t, dass sie den Kalkplatten des lebenden Psolus phantcums sehr nahestehen. Mit ebensoviel Recht hätte er die ebenso grosse Aehnlichkeitdieser Plättcheu mit gar manchen anderen Kalkgebilden der verschiedenstenEch<strong>in</strong>odermen hervorheben können. Da sich derartige durchlöchertePlättchen z. B, auch bei Ech<strong>in</strong>oideen f<strong>in</strong>den, so ist nicht e<strong>in</strong>mal ihre Zugehörigkeitzu den Holothurien überhaupt gesichert, geschweige denndie von Pocta angenommene Beziehung zu e<strong>in</strong>er ganz bestimmten Gattung<strong>und</strong> Art. Aehnliche Kalkplättchen wie die von Pocta gesehenen s<strong>in</strong>dwahrsche<strong>in</strong>lich diejenigen, welche schon früher Nicholson*) aus posttertiärenSchichten erwähnte <strong>und</strong> ebenfalls auf Psolus bezog**).Wie Malagoli (162 a) auf den E<strong>in</strong>fall kommen konnte e<strong>in</strong> rädchenförmigesKalkscheibchen, welches aus italienischem Pliocän herrührte, alse<strong>in</strong> ChiridotaKädchen anzusehen <strong>und</strong> auch gleich mit e<strong>in</strong>em Speciesnamen:Ch. elegans, zu bezeichnen,ist mir ganz unverständlich. Er beschreibtdas Gebilde als e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, r<strong>und</strong>e Scheibe von 0,75 mm Durchmesser <strong>und</strong>0,5 mm Dicke. E<strong>in</strong> Randstreifen setzt sich deutlich von dem centralenTheile der Scheibe ab, umgibt denselben also r<strong>in</strong>gförmig (wie e<strong>in</strong> Radkranz).Dieser Randstreifen besitzt feruer r<strong>in</strong>gsum elf kle<strong>in</strong>e Rippen oderAnschwellungen, die leicht gebogen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> von beiden Flächen desganzen Kalkkörperchens gesehen werden können. Der von dem Randstreifen(R<strong>in</strong>ge) umgebene Centraltheil des istKörperchens von e<strong>in</strong>erconcav-convexen Platte ausgefüllt, welche nur <strong>in</strong> der Mitte von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigenkreisr<strong>und</strong>en Oeffnung durchbrochen ist. In dieser Beschreibung stimmtschon die Grösse <strong>und</strong> Dicke nicht zu CA<strong>in</strong>cZoto- Rädchen; ferner fehlendie für die C/wnVZoto Rädchen - charakteristischen Speichen, es fehlt dieBezahnung des Radkranzes, es fehlt die solide Nabe.Am bemerkenswerthesten unter allen Nachrichten, welche wir bisjetzt über fossile Holothurien -Reste erhalten haben, sche<strong>in</strong>en mir die Mittheilungenvon Schlumberger***) zu se<strong>in</strong>. Derselbe beschreibt aus dem*) Manual of Palaeontology, Ed<strong>in</strong>burgh and London 1872, p. 135.**) Auch <strong>in</strong> dem Catalogue of the Western Scottish Fossils (British Assoc. for tbe Advanc.of Sc. 1876, Glasgow) f<strong>in</strong>de ich p. 129 aus posttertiären Ablagerungen des westlichen SchottlandPsolus phantapus aufgeführt <strong>und</strong> dabei den Zusatz: „(Prof. Geikie)". Ob <strong>und</strong> woGeikie etwas Näheres darüber mitgetheilt hat, entzieht sich me<strong>in</strong>er Kenntniss.***) Schlumberger, Note sur les Holothurid^es fossiles du Calcaire Grossier. Bullet<strong>in</strong>de la Soci6te g6ologique de France, 3. Ser., T. XYI, Paris 1888, p. 437, <strong>und</strong>: Seconde note

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