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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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Function e<strong>in</strong>zelner Organe <strong>und</strong> Organsystemc. 403rühiung e<strong>in</strong>e ganze Menge entsendet. Das Abnorme des Vorgangessche<strong>in</strong>t mir davon, ob er auf e<strong>in</strong>en starken oder schwachen Reiz e<strong>in</strong>tritt,unabhängig zu se<strong>in</strong>, dagegen dar<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Begründung zu haben, dass erdurch Zerreissung des e<strong>in</strong>en Organs (nämlich der Kloakenvvand) <strong>und</strong>durch Verhist anderer Organe (nämlich der Cuvier'schen Schläuche selbst)zu Stande kommt. Wenn mm aber so der Nutzen, den die Cuvier'schenOrgane als Vertheidigungswaifen leisten, auf e<strong>in</strong>em abnormen Vorgangeberuht <strong>und</strong> wenn es,wie oben mitgetheilt, Mülleria- Arten gibt, bei welchendas Ausstossen derselben überhaupt nicht vorkommt, was ist dann ihrenormale Leistung? Ich muss gestehen, dass wir auf diese Frage ke<strong>in</strong>eAntwort zu geben vermögen. Denn wenn auch Herouard (1. c.) erklärt,es handle sich <strong>in</strong> den Cuvier'schen Organen ,, e<strong>in</strong>fach um specielle Drüsenorgane",so sagt das nicht mehr,als was schon Job. Müller mit der allgeme<strong>in</strong>enBezeichnung ,, drüsige Organe" aussprach denn; gerade überdie specielle Function dieser Drüsen wagt auch Herouard ke<strong>in</strong>e Vermuthungzu äussern <strong>und</strong> übersieht zugleich, dass es Holothurien gibt, beiwelchen die Drüsenzellenschicht ganz fehlt. Wie überdies Herouard denOrganen jegliche Beziehung zur Veriheidigung des Thieres r<strong>und</strong>weg absprechenkann, ist mir angesichts der Beobachtungen von Peach, Mertens,Semper, Greeff, Jourdan, Sluiter völlig unverständlich. Mit der Ansicht,dass die Cuvier'schen Organe normal im Inneren desHolothurienkörpersals Drüsen functioniren, ist übiigens auch schwer zu vere<strong>in</strong>baren, dassdie Drüsenzellenschicht nach <strong>in</strong>nen durch B<strong>in</strong>degewebs- <strong>und</strong> Muskelschichtenvon dem Achsenkanal der Organe getrennt ist,der bei jenerAnnahme doch wohl die Rolle des Ausführungsganges der Drüse zu übernehmenhätte.Die ausgestossenen Schläuche zeigen verschiedene auffallende Eigenschaften.Vor Allem s<strong>in</strong>d sie von e<strong>in</strong>er ausserordentlichen Elasticität <strong>und</strong>Ausdehnungsfähigkeit; ohne zu zerreissen, können sie durch irgend e<strong>in</strong>enZug bis zu e<strong>in</strong>er Länge ausgezogen werden, welche die ursprünglicheLänge um das 20- bis 30 fache <strong>und</strong> noch mehr übertrifft. Ihre Oberfläche,welche früher, solange die Schläuche sich noch <strong>in</strong> der Leibeshöhledes Thieres befanden, nicht klebte, ist jetzt dermaassen klebrig, dass derSchlauch an jedem anderen Gegenstande, mit dem er <strong>in</strong> Berührung kommt,haftet. Die mikroskopische Untersuchung erklärt diese Klebrigkeit dadurch,dass das äussere Epithel des Schlauches zerrissen <strong>und</strong> dafür dieDrüsenzellenschicht frei an die Oberfläche gelangt ist;dabei haben sichdie früher r<strong>in</strong>nenförmig gebogenen Drüsenzellen nunmehr flach ausgebreitet.Unmittelbar nach dem Ausstossen nimmt man ferner an denSchläuchen, auch dann, wenn sie sich nirgends angeheftet haben <strong>und</strong>ke<strong>in</strong>erlei Zug auf sie e<strong>in</strong>wirkt, Formveränderungen<strong>in</strong> Gestalt von Verlängerungen<strong>und</strong> Verkürzungen , Anschwellungen <strong>und</strong> Verschmälerungenwahr. Semper suchte unter diesen Ersche<strong>in</strong>ungen <strong>in</strong>sbesondere die Ver-durch die Annahme zu er-längerung mit gleichzeitiger Anschwellungklären,dass dabei e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>strömen von Blutflüssigkeit <strong>in</strong> das Cuvier'sche26*

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