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wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild

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Palaeontologie. 439aus sichere E<strong>in</strong>ordnung dieser fossilen Reste <strong>in</strong> das zoologische Systemfast e<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g der Unmöglichkeitist. Es hat deshalb me<strong>in</strong>es Erachtensauch gar ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, wenn man den fossilen Kalkkörperchen e<strong>in</strong>enGrattungs- <strong>und</strong> Artnamen gibt <strong>und</strong> dadurch e<strong>in</strong>e sche<strong>in</strong>bare systematischeBestimmung derselben vornimmt, die man <strong>in</strong> Wirklichkeit gar nicht zurechtfertigen im Stande ist. Will man ihnen, nur um sie überhaupt kurzbezeichnen zu können, e<strong>in</strong>en Namen geben, so mag man das immerh<strong>in</strong>thun; dann darf man aber nicht von Genus <strong>und</strong> Species reden, sondernman wird besser e<strong>in</strong>en Begriff anwenden, der ke<strong>in</strong>e bestimmte Kategoriedes Systems bezeichnet, etwa den Begriff: Form, forma *). Statt also aufdie Kalkkörperchen h<strong>in</strong> beispielsweise von e<strong>in</strong>er fossilen Gattung <strong>und</strong>Art Acliistrum nicJiolsoni nov. gen. nov. sp. zu sprechen, würde es mirrichtiger ersche<strong>in</strong>en, nur von e<strong>in</strong>er fossilen Holothurienform dieses Namenszu reden; durch diese Bezeichnung würde unentschieden bleiben, was garnicht sicher zu entscheiden ist,ob nämlich diese Form wirklich e<strong>in</strong>e besondereGattung repräsentirt <strong>und</strong> ob sie als Art durch das e<strong>in</strong>e bekannteMerkmal h<strong>in</strong>reichend gekennzeichnetist.Wenden wir uns nach diesen allgeme<strong>in</strong>en Bemerkungen zu e<strong>in</strong>erkritischen Betrachtung der vorliegenden Angaben über fossile Holothurien,so tritt uns als älteste Notiz die Mittheilung Rüppel's (218) entgegen,derzufolge e<strong>in</strong> roher Körperabdruck aus dem Solenhofener lithographischenSchiefer von e<strong>in</strong>er Holothurie herrühren soll. Nach Zittel gehört derselbeaber eher zu e<strong>in</strong>em nackten Cephalopoden oder irgend e<strong>in</strong>em anderenThiere, als zu e<strong>in</strong>er Holothurie, <strong>und</strong> auch die von- Giebel aus denselbenSchichten als ProtoholotJmria beschriebenen Reste s<strong>in</strong>d nach dem Urtheiledesselben Paläontologen durchaus problematische Körper. Die erste Beschreibunge<strong>in</strong>es echten, unverkennbaren Holothurienrestes rührt von GrafMünster (190) her. Derselbe fand im Scyphienkalke Frankens V2 bis1 L<strong>in</strong>ie lange, ankerförmige Kalkgebilde, die er <strong>in</strong> Uebere<strong>in</strong>stimmung mitV. Siebold als Synapta - Ankev deutete <strong>und</strong> mit dem Namen Stjnaptasieboldii belegte.Mit Unrecht hat Zittel (287) dieselben für Spongiennadelnerklärt. Sie zeigen die Gestalt e<strong>in</strong>es Synapten- Ankers <strong>in</strong> so zweifelloser Weise,dass ich Zittel's Widerspruch nur auf e<strong>in</strong>e Verwechselung mit anderen, aufderselben Mü nst er 'sehen Tafel abgebildeten Körperchen zurückführen kann.Weiterh<strong>in</strong> hat Schwager (228) kle<strong>in</strong>e, rädchenförmige Kalkgebildebeschrieben, welche er im weissen <strong>und</strong> braunen Jura auffand. Dieselbener<strong>in</strong>nern an ähnliche Körperchen, welche schon vorher Waagen<strong>und</strong> Ter quem (260)**) aus dem Lias <strong>und</strong> Dogger unter demNamen Chiridota vetusta <strong>und</strong> atava beschrieben hatten, mir aber <strong>in</strong> denOrig<strong>in</strong>albeschreibungen nicht zugängig s<strong>in</strong>d. Die von Schwager ge-*) Den gleichen Vorschlag hat nach Schlumberger's Mittheilung (Bull. Soc. g6ol. deFrance, 3. S6r., T. XVIII,, Paris 1890, p. 193) Th6el —ihm gegenüber brieflich gemachtleider sah sich Schlumberger nicht veranlasst demselben Folgezu leisten.**) Vergl. auch die Mittheilungen von Terquem <strong>in</strong> den Memoires de la Soc, g^ol, deFrance, 2. Ser., T. X.

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